gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Tissue-Engineering einer humanen Beugesehnenscheide

Meeting Abstract

  • Kai Megerle - Division of Plastic & Reconstructive Surgery, Stanford University Medical Center, Palo Alto, USA
  • Armin Kraus - Division of Plastic & Reconstructive Surgery, Stanford University Medical Center, Palo Alto, USA
  • Colin Woon - Division of Plastic & Reconstructive Surgery, Stanford University Medical Center, Palo Alto, USA
  • Shyam Raghavan - Division of Plastic & Reconstructive Surgery, Stanford University Medical Center, Palo Alto, USA
  • Hung Pham - Division of Plastic & Reconstructive Surgery, Stanford University Medical Center, Palo Alto, USA
  • James Chang - Division of Plastic & Reconstructive Surgery, Stanford University Medical Center, Palo Alto, USA

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecP87

doi: 10.3205/11dgpraec271, urn:nbn:de:0183-11dgpraec2716

Veröffentlicht: 27. September 2011

© 2011 Megerle et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Postoperative Adhäsionen stellen ein großes Problem bei der Behandlung von Beugesehnenverletzungen dar. Sie entstehen nach Verletzung der Beugesehnenscheide, die im Gesunden sowohl ein Gleitlager als auch eine Barriere zum angrenzenden Gewebe bildet und so Verwachsungen verhindert. Eine Wiederherstellung dieser dünnen synovialen Membran ist mit konventionellen Methoden bislang nicht möglich. Wir stellen erste Ergebnisse bei der Entwicklung einer neugezüchteten, humanen Beugesehnenscheide vor.

Material und Methoden: Humane Fibroblasten-ähnliche Synoviozyten (FLS) wurden aus einer Sehnenscheide isoliert und in Zellkultur expandiert. Als strukturelles Gerüst bzw. scaffold wählten wir für unser Konstrukt dezellularisiertes Schweineperikard, um die extrazelluläre Matrix einer synovialen Membran zu gewährleisten. Die zellulären Anteile des Perikards wurden durch Behandlung mit EDTA und SDS entfernt. Der Erfolg der Dezellularisierung wurde durch histologische DNA-Färbungen (SYTO Green) und Messungen des DNA-Gehalts überprüft. Die Membran wurde mit den FLS besiedelt, die Effizienz wurde dabei durch histologische Untersuchungen und MTT-Tests untersucht. Die Produktion von Hyaluronsäure, dem Hauptbestandteil der synovialen Flüssigkeit, wurde mittels eines ELISA-basierten Kits quantifiziert.

Ergebnisse: Die zellulären Anteile des Perikards konnten durch die Behandlung erfolgreich entfernt werden; der DNA-Gehalt der Membran wurde auf minimale Restmengen reduziert. Nach Besiedelung zeigte sich eine flächenförmige Verteilung der Zellen auf der Oberfläche des Konstrukts. Lebende Zellen konnten bis zu 6 Wochen nach der Besiedelung nachgewiesen werden. Das Konstrukt zeigte eine stabile Produktion von Hyaluronsäure.

Schlussfolgerung: Obwohl weitere, insbesondere funktionelle Untersuchungen notwendig sind, stellt unser Konstrukt einen vielversprechenden ersten Schritt zur Neuzüchtung einer humanen Beugesehnenscheide dar. In Kombination mit den ebenfalls in unserem Labor entwickelten Beugesehnen könnte langfristig ein Ersatz der Einheit von Sehne und Gleitlager möglich werden.