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Fallbericht: Das interdisziplinäre Basaliom
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Große Tumoren, nach deren Entfernung eine plastisch-chirurgische Deckung erforderlich ist, können meist nur an großen Zentren unter interdisziplinärer Zusammenarbeit operiert werden. Dabei stellt sich die Frage, wer die Rolle des „Case-managers“ übernehmen soll. Anhand eines Fallberichtes soll die Rolle der Plastischen Chirurgie bei Planung von ausgedehnten Tumorresektionen erläutert werden.
Material und Methoden: Eine 67-jährige Patientin wird vom auswärtigen Dermatologen mit einem im Durchmesser 20 cm messenden exulcerierten Tumor im rechten Unterbauch zugewiesen, welcher die gesamte Bauchwand durchwächst und laut CT- und MRT-Aufnahmen auch das Colon ascendens infiltriert, die regionären Leistenlymphknoten sind befallen, eine Fernmetastasierung besteht nicht. Die primäre Histologie lautet Porokarzinom. Noch vor Übernahme der Patientin erfolgt die Vorstellung im Tumorbord, zur weiteren Abklärung werden PET-CT und Colonoskopie geplant. Nach Durchsicht der Histologie wird die Diagnose auf solid zystisches Basaliom geändert. Nach erneuter Vorstellung im Tumorbord erfolgt die interdisziplinäre OP-Planung.
Ergebnisse: Bei der Patientin wird eine Tumorresektion unter Mitnahme der gesamten Bauchwand mit Leistendissektion durchgeführt. Eine Darmresektion muß nach negativer Schnellschnittanalyse nicht erfolgen. Die Rekonstruktion der Bauchwand erfolgt mit einem Polypropylene Mesh, für den Hautdefekt wird ein gestielter myokutaner Rektusfaszienlappen verwendet.
Schlussfolgerung: Erfordert die Resektion von ausgedehnten Tumoren eine komplexere Defektdeckung, macht es Sinn, daß die Rolle des „Case-managements“ von der Plastischen Chirurgie übernommen wird. Dadurch läßt sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit durch raschere und effizientere Abwicklung von Diagnosefindung, Operationsplanung und Weiterversorgung optimieren.