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Freie Lappenplastiken bei geriatrischen Patienten
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Durch die demographische Entwicklung einerseits und die Möglichkeit des Einsatzes des mikrovaskulären Gewebetransfers zur Defektdeckung stellt sich immer häufiger die Frage der richtigen Indikation auch bei geriatrischen Patienten diese aufwendigen Verfahren anzuwenden. Ist die Mikrochirurgie auch im höheren Alter zuverlässig und gibt es Auschlußkriterien seitens der Patienten? Wir haben nun die aktuellen Daten von über 70 jährigen Patienten, die eine mikrovaskulären Gewebetransfer erhalten haben, retrospektiv nachuntersucht.
Material und Methoden: Im Zeitraum von 4/2000 bis zum 4/2011 erhielten an unserer Klinik 59 Patienten (42m, 17w) mit einem Alter über 70 Jahren einen mikrovaskulären Gewebetransfer. Die Krankenakten wurden retrospektiv nach Diagnose, Lappenart, sowie dem mikrochirurgischen und therapeutischen Erfolg analysiert.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter lag bei 77 (70-94) Jahren. Es handelte sich um 20 Patienten mit Hautumoren im Kopfbereich, 8 Patienten mit Weichteiltumoren, 12 hatten einen posttraumatischen Defekt am Unterschenkel. 6 Patienten litten unter einem Ulcus bei paVK, zehnmal lag ein MammaCA und dreimal eine Osteomyelitis vor. Es wurden ingesamt 61 freie Lappen verwendet, wobei 30 mal der Grazilis zum Einsatz kam, 10 mal der LDL, und weiters DIEP, TRAM, LAF, ALT, Radialislappen, Beckenkamm und Scapulalappen. Der mikrochirurgische Erfolg (Einheilen des transferierten Lappens) war bei 59 von 61 Lappen gegeben. Der therapeutische Erfolg war vor allem bei den Patienten mit Tumoren im Kopfbereich mit 12 Rezidiven von 20 und den Patienten mit Osteomyelitis mit einem Rezidiv von 3 nicht gegeben. Eine Patientin verstarb am 30. po. Tag an einer Pneumonie.
Schlussfolgerung: Anhand unserer Daten sehen wir im Einklang mit der vorhandenen Literatur den Einsatz des mikrovaskulären Gewebetransfers auch im höheren Alter bei leicht erhöhtem Lappenverlustrisiko indiziert. Wir plädieren deshalb sogar für einen früheren Einsatz des mikrovaskulären Gewebetransfers mit kurativem Ansatz, ohne das Alter des Patienten als Gegenargument zu verwenden, um dem palliativen Einsatz mit dem sehr hohen Rezidivrisiko zuvor zu kommen.