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Hochgeschwindigkeitskinematographie des Registerwechsels
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Veröffentlicht: | 9. September 2004 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Ein gleichmäßiger, möglichst nicht hörbarer Übergang vom Brust- in das Kopfregister und umgekehrt gilt als eines der wesentlichen Qualitätskriterien der Gesangsstimme. Eine adäquate Beurteilung ist nur mittels auditiver Beurteilung durch einen erfahrenen Gesangspädagogen(In), Phoniater(In) oder Logopäden(In) möglich. Als wesentliches Hilfsmittel dient hierbei die Messung des Singstimmfeldes. Bei 54 Probanden wurden Hochgeschwindigkeitsaufnahmen des Registerwechsels angefertigt. Die Aufnahmen wurden hinsichtlich verschiedener Parameter ausgewertet und die Ergebnisse der subjektiven Beurteilung von Singstimmqualität sowie der Art und Umfang der sängerischen Ausbildung vergleichend gegenüber gestellt. Insbesondere für den zeitlichen Verlauf der Schwingungsamplitude und –frequenz zeigte sich hierbei eine gute Korrelation zur Qualität des Registerwechsels und der Gesangsstimme. Auch wenn diese Untersuchungsmethode aufgrund ihres relativ hohen technischen und zeitlichen Aufwandes für eine Routinediagnostik bislang nicht geeignet ist, bietet sie dennoch im Gegensatz zur stroboskopischen Untersuchung die Möglichkeit einer objektiven Analyse der Schwingungsparameter beim Registerwechsel.
Text
Einleitung
Ein gleichmäßiger, möglichst nicht hörbarer Übergang vom Brust- in das Kopfregister und umgekehrt gilt als eines der wesentlichen Qualitätskriterien der Gesangsstimme. Eine adäquate Beurteilung ist bislang nur mittels auditiver Beurteilung durch einen erfahrenen Gesangspädagogen(In), Phoniater(In) oder Logopäden(In) möglich. Als wesentliches zusätzliches Hilfsmittel dient hierbei die Messung des Singstimmfeldes. Infolge der raschen Frequenzübergänge ist der Registerwechsel einer stroboskopischen Untersuchung nicht zugänglich.
Material und Methode
Bei 54 Probanden wurden Hochgeschwindigkeitsaufnahmen des Überganges vom Brust- in das Kopfregister angefertigt. Die Datenanalyse erfolgte mit der Software "WinGlottoGraph" Version 1.4 des Frauenhofer Instituts. Anschließend wurden die Meßdaten zur weiteren Auswertung in ein Excel-Arbeitsblatt transferiert. Folgende Parameter wurden bestimmt: Frequenz, Schwingungsamplituden, die Öffnungs- und Schlusszeiten, die mittleren Öffnungs- und Schließgeschwindigkeiten an jeweils drei äquidistanten glottalen Meßpunkten sowie die Länge des schwingenden Glottisabschnittes, die glottale Öffnungsfläche und die relative Signalintensität im zeitlichen Verlauf. Die Probanden wurden zudem hinsichtlich Art und Umfang ihrer sängerischen Ausbildung befragt und in entsprechende Gruppen unterteilt.
Ergebnisse
Bei allen Probanden zeigte sich unabhängig von der Qualität der sängerischen Ausbildung mit ansteigender Frequenz eine Zunahme der relativen glottalen Schlusszeit sowie der Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit bei gleichzeitiger Verlängerung des schwingenden Glottisabschnittes. Insbesondere für den zeitlichen Verlauf der Schwingungsamplitude und -frequenz zeigte sich hierbei eine gute Korrelation zur Qualität des Registerwechsels und der Gesangsstimme.
Diskussion
Auch wenn diese Untersuchungsmethode aufgrund ihres relativ hohen technischen und zeitlichen Aufwandes für eine Routinediagnostik bislang nicht geeignet ist, bietet sie dennoch im Gegensatz zur stroboskopischen Untersuchung die Möglichkeit einer objektiven Analyse der Schwingungsparameter beim Registerwechsel.