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37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

02.03. - 04.03.2023, Weimar

Postoperativer Verlauf und Integration der ALT-Transplantate in die Hornhautoberfläche

Meeting Abstract

  • Christiane Kesper - Halle (Saale)
  • J. Heinzelmann - Halle (Saale)
  • A. Viestenz - Halle (Saale)
  • T. Hammer - Halle (Saale)
  • S. Foja - Halle (Saale)
  • A. Viestenz - Halle (Saale)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Weimar, 02.-04.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgii25

doi: 10.3205/23dgii25, urn:nbn:de:0183-23dgii257

Veröffentlicht: 2. März 2023

© 2023 Kesper et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Limbusstammzellinsuffizienz (LSZI) ist ein oftmals stark visuseinschränkendes Krankheitsbild, welches in ausgeprägten Fällen bis zur Erblindung führen kann. Ursächlich können Verätzungen, Infektionen, multiple Voroperationen und auch angeborene Fehlbildungen sein. Die ALT (allogene limbale Transplantation) ist ein Verfahren zur Behandlung der LSZI. Hierbei werden im Rahmen einer durchgreifenden allogenen Keratoplastik mehrere Anteile des Spenderlimbus präpariert und unter der doppelt fortlaufenden Sternnaht beziehungsweise den Einzelknüpfnähten befestigt.

Methoden: Insgesamt wurde bei 22 Patienten/innen im Zeitraum von Februar 2019 bis zum Juni 2022 im Universitätsklinikum Halle (Saale) eine ALT-Operation durchgeführt. Postoperativ erfolgte eine regelmäßige Nachsorge, welche Visustestung, Druckmessung, spaltlampenmikroskopische Untersuchung, Fundusskopie, Hornhauttopografie und optische Kohärenztomografie (OCT) des vorderen Augenabschnittes umfasste.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Patientenalter lag bei 69,5 Jahren und das durchschnittliche Follow-up bei 19 Monaten. Alle eingeschlossenen Patienten wiesen eine Limbusstammzellinsuffizienz auf und waren multipel voroperiert. Bei 61% lag eine infektiöse, bei 39% eine traumatische Genese der LSZI vor. Es konnte bei allen Patienten/innen mittels Vorderabschnitts-OCT eine Integration der ALT-Transplantate in die corneale Oberfläche gezeigt werden. Bei keinem der operierten Augen kam es auf Grund der initialen Prominenz der allogenen Limbustransplantate zu Komplikationen. Insgesamt kam es zu einem Visuszugewinn postoperativ von initial 1,97 logMAR auf 1,43 logMAR.

Schlussfolgerung: Die ALT kann als mögliche Therapieoption zur Behandlung der LSZI angesehen werden. Mit dem Vorderabschnitts-OCT konnte eine Integration der transplantierten Limbusanteile in das umgebende Hornhautgewebe gezeigt werden.