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Als (Augen-)Krankheiten den Gang der Geschichte änderten: Wie es war, was hätte sein können – drei Szenarien
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Veröffentlicht: | 1. März 2019 |
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Der Kongress der DGII 2019 findet an einem der wichtigsten Schauplätze des Kalten Krieges statt, im Ostteil Berlins – offiziell damals: Berlin, Hauptstadt der DDR – und nur wenige Kilometer Luftlinie von der Mauer entfernt, die zum Symbol des Konflikts der Systeme wurde. Wäre dieser Kalte Krieg in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre so unerwartet schnell zu Ende gegangen, wenn nicht binnen kurzem drei Parteichefs der Sowjetunion, alt und schwer krank, verstorben wären und einem jüngeren Reformer, Michail Gorbatschow, Platz gemacht hätten?
Krankheiten sind immer wieder Entscheidungsfaktoren in der Geschichte gewesen – wenn sie den Großen und Mächtigen das Zepter aus der Hand nehmen und plötzlich anderen Akteuren die Bühne bereiten, im Guten wie im Schlechten: dem Elisabethanischen Zeitalter Englands, der irrlichternden Herrschaft Wilhelms II., den Diadochen nach Alexander dem Großen.
Es werden drei Kasuistiken präsentiert, die den Ablauf unserer deutschen, unserer europäischen Geschichte änderten und die Frage aufkommen lassen, wie diese wohl verlaufen wäre, wenn den jeweiligen „Patienten“ mehr Zeit auf der Höhe ihrer Macht vergönnt gewesen wäre. Es handelt sich um einen Patienten mit einem okulären Befund, eine Patientin mit multiplen Symptomen, darunter auch eine visuelle Problematik. Und schließlich sehen wir den Ärzten zu, wie sie um die richtige therapeutische Strategie bei einem Mann streiten, der von Berlin aus regiert hätte – und sehr wahrscheinlich ein anderes Deutschland als das faktische.