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Einfluss der Dezentrierung auf die optische Qualität monofokaler, diffraktiv bifokaler und trifokaler IOLs: Eine Analyse an der optischen Bank
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Veröffentlicht: | 1. März 2016 |
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Hintergrund: Die optischen Eigenschaften von monofokalen, diffraktiv bifokalen und trifokalen IOLs (gleiche IOL Plattform und gleiches Material) bei Dezentrierung sollten bei zwei verschiedenen Aperturen untersucht werden.
Methoden: Drei verschiedene IOLs derselben Designlinie wurden untersucht: die monofokale CT ASPHINA 409M, die bifokal diffraktive AT LISA 809M und die trifokal diffraktive AT LISA Tri 839MP (Carl Zeiss Meditec AG). Mittels einer optischen Bank (OptiSpheric IOL PRO, Trioptics) wurde der Einfluss der Dezentrierung auf die optische Qualität der Linsen quantitativ untersucht. Hierzu wurden die Mittelwerte der Modulationsübertragungsfunktion (MTF) bei 50 lp/mm und Aperturen von 3,0 und 4,5 mm bestimmt. Die Linsen wurden in 0,25 mm Schritten dezentriert und jeweils 25 Messungen für jedes IOL Design durchgeführt. Zur qualitativen Beurteilung der optischen Qualität wurde ein USAF 1951 Resolving Power Test durchgeführt.
Ergebnisse: Die monofokale IOL zeigte mit weniger als 10 % Verlust die geringste Verminderung der optischen Leistung nach Dezentrierung für beide Aperturen sogar bei einer Dezentrierung von 1,0 mm. Die optische Qualität der bi- und trifokalen Linsen zeigte eine signifikante Verschlechterung ab einer Dezentrierung von mehr als 0,5 mm. Im Vergleich war die optische Qualität der bifokalen Linse bei Dezentrierung im Fern- und Nahbereich dennoch stabiler als bei der trifokalen Linse.
Schlussfolgerungen: Im Vergleich zu den multifokalen Linsen, welche eine signifikante Verschlechterung zeigten, blieb die optische Qualität der monofokalen Linse stabil nach Dezentrierung. Die gemessene Verminderung der optischen Qualität nach Dezentrierung kann klinisch sehr relevant sein und eventuell die Explantation der Linse erfordern.