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Analyse der Patientenzufriedenheit mit der Kataraktoperation auf Basis eines flächendeckenden Vertrages nach § 140 a SGB V
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Veröffentlicht: | 1. März 2016 |
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Fragestellung: Auf Grundlage eines im April 2005 geschlossenen Vertrages nach § 140 a SGB V zwischen der AOK MV und den Operateuren erfolgte zwischen 2005 und 2008 die Datenerfassung zur ambulanten qualitätsgesicherten Durchführung der Kataraktchirurgie, welche nach einheitlichen Kriterien und sektorenübergreifend die Qualität der Kataraktchirurgie in dem Flächenland Mecklenburg-Vorpommern widerspiegelt.
Methodik: Zur Verfügung standen uns die Datensätze von 3058 Patienten, die in Neubrandenburg operiert wurden. Nach Plausibilitätskontrollen, Ausschlüssen und Modifikationen der uns ursprünglich zur Verfügung stehenden Patientendatensätze konnten wir die Daten von 2952 Patienten nutzen. Wir analysierten die Zufriedenheit der Patienten mit der Kataraktoperation anhand folgender Fragestellungen: 1. Sind Sie mit dem Ergebnis Ihrer Staroperation zufrieden? (Allgemeine Zufriedenheit) 2. Hilft Ihnen Ihre Sehkraft, jetzt Alltagssituationen wieder besser zu bewältigen? (Verbesserung Alltagsbewältigung) 3. Fühlen Sie sich auf der Straße wieder sicher? (Zugewinn Verkehrssicherheit) 4. Fällt Ihnen das Lesen nach der Operation wieder leichter? (Verbesserung Lesevermögen) (Frage 1 konnte mit „ja“, „nein“ oder „bedingt“ beantwortet werden, die restlichen jeweils mit „ja“, „nein“ beziehungsweise „entfällt“).
Ergebnisse: Unsere Patienten waren durchschnittlich 74,5 Jahre alt, hatten präoperativ mehrheitlich eine Cataracta senilis (96,51 %) und wiesen einen mittleren Visusanstieg von 0,36±0,19 (LogMar 0,54±0,33) auf 0,75±0,25 (LogMar 0,17±0,24) auf. 78,86 % (respektive 49,86 %) der Augen erreichten die Zielrefraktion ±1,0 dpt (respektive ±0,5 dpt). 75,68 % der Patienten waren in allen Bereichen zufrieden, 3,66 % in keinem. Die allgemeine Zufriedenheit korreliert positiv mit dem postoperativ erreichten Visus, dem Ausgangsvisus sowie mit dem Bestehen visusrelevanter Veränderungen und intraoperativer Komplikationen (Chi-Quadrat-Test, p<0,05). Geringe allgemeine Zufriedenheit lässt sich nur zu 88,89 % aus morphologischen Befunden oder Komplikationen erklären.
Schlussfolgerungen: Trotz eines nicht selektierten Patientengutes wurden international vergleichbare Ergebnisse erzielt. Die allgemeine Zufriedenheit mit der Kataraktoperation ist hoch, wobei die Unzufriedenheit nur zu 88,89 % erklärbar ist.