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Klinische Relevanz der optisch gemessenen Linsendicke für die IOL-Berechnung
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Veröffentlicht: | 4. März 2014 |
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Fragestellung: Moderne Biometer wie der nach dem OLCR-Verfahren arbeitende Haag-Streit Lenstar erlauben die Vermessung der optischen Teilstrecken im Auge. Wir haben untersucht, ob und wie stark diese Information für die IOL-Berechnung verwertbar ist.
Methodik: Wir haben zwei Raytracing-Programme (Okulix und PhacoOptics) sowie eine kommerzielle multivariate Formel (Holladay II) untersucht. Es wurde eine IOL-Berechnung bereits operierter Augen auf Basis der präoperativen Lenstar-Biometrie mit und ohne die Linsendickeninformation durchgeführt. Gruppe 1 enthielt unselektierte Augen (n = 593), Gruppe 2 besonders kurze Augen (n = 100, mittlere Achslänge 21,05 ± 0,63 mm).
Ergebnisse: In Gruppe 1 verbesserte sich der mittl. Absolutfehler (MAE) um 9%. Bei Augen mit Visus ≈ 1.0 (n = 268) war der Vorteil mit der Linsendicke 15% (PhacoOptics) bzw. 11% (Okulix), bei Augen Visus ≈ 1.0 und asphärischer IOL (n = 115) sogar 29% (PhacoOptics) bzw. 19% (Okulix). In Gruppe 2 (n = 100) verbesserte sich der MAE auf 19% (PhacoOptics) bzw. 18% (Okulix). Bei Holladay II brachte die Information nur ? 0.1% Verbesserung.
Schlussfolgerung: Insbesondere bei IOL > 25 dpt nimmt der Benefit der Linsendickeninformation stark zu. Dies gilt allerdings nur für die Raytracing-Programme. Entgegen anderslautender Aussagen kann die Holladay II-Formel keinen nennenswerten Vorteil aus dieser Information generieren.