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IOL-Berechnung bei extremer Achsenmyopie
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Veröffentlicht: | 4. März 2014 |
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Fragestellung: Bei extremer Achsenmyopie kommt es bei der IOL-Berechnung meist zur Unterschätzung der benötigten IOL-Brechkraft. Woher kommt dieser Fehler und wie kann er vermieden werden?
Methodik: Wir haben retrospektiv IOL-Berechnungen mit den marktüblichen Formeln, zwei Raytracing-Programmen sowie einer modifizierten GOW-Formel an 100 sehr langen Augen (AL 31.2 ± 1.4 mm) durchgeführt und die Vorhersage mit der manifesten Refraktion verglichen.
Ergebnisse: Alle herkömmlichen Formeln produzieren eine systematische Abweichung in Richtung Hyperopie, wobei Haigis (+0.59±0.65 dpt) und SRK/T (+0.78±0.65 dpt) besser abschneiden als Holladay (1.13±0.60 dpt) und Hoffer Q (1.25±0.71 dpt). Okulix lieferte –0.02±0.56 dpt, PhacoOptics +0.05±0.60 dpt. Unsere Universalformel erreichte ohne jede Anpassung mit +0.09±0.58 dpt. „Konstantensätze“ für + und – Alcon-Linsen führen zu deutlichen Inkonsistenzen bei verschiedenen Brechkraftstufen.
Schlussfolgerung: Die Problematik liegt überwiegend im Hornhautmodell. Dies wird vor allem an aphaken und 0 IOL-dpt Augen deutlich, bei denen „Pfuschfaktoren“, welche die effektive IOL-Position verändern, wirkungslos bleiben. Nach neueren Erkenntnissen ergibt sich ein anderer Brechungsindex für die Hornhaut als dünne Linse. Sowohl in den Raytracing-Programmen als auch in der Castroper Universalformel treten systematische Fehler mit der Achsenlänge praktisch nicht mehr auf.