Artikel
Funktioneller Visus bei Pseudophakie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 5. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Faltbare Linsendesigns mit hohem refraktivem Index und scharfer Kante zur Nachstarinhibition können selten bei monofokaler Pseudophakie persistierende Dysphotopsien verursachen (<1%).
Positive Dysphotopsien sind unter mesopischen Bedingungen auftretende Halos. Bei mesopischer Pupille > 5.5 mm sollte die präoperative Diagnostik um Glarevisus, Aberrometrie, Pupillometrie und NEI-VFQ 25 Fragebogen erweitert werden, um die OP-Indikation strenger zu stellen. Intraoperativ ist eine perfekt runde 5 mm Rhexis sowie die zentrierte Implantation einer IOL mit Optikdurchmesser mind. 6 mm präventiv wirksam und Ansatzpunkt für operative Korrekturen.
Negative Dysphotopsien sind temporal empfundene Schatten im Gesichtsfeld. Sie treten unabhängig vom IOL-Modell auch nach perfekter Implantation auf. Als Ursache wird die durch die Pseudophakisierung hervorgerufene Vertiefung der Vorderkammer bzw. des Abstandes zwischen Iris und IOL-Vorderfläche mit Änderung des Strahlenganges vermutet. Durch das Anteriorisieren der IOL-Optik oder Implantation einer 2. IOL im Sinne einer Huckepacklinse in den Sulcus werden die Symptome manchmal gebessert.
Für alle persistierenden Dysphotopsien gibt es keine einheitlich wirksame therapeutische Lösung. Ein zunächst abwartendes Verhalten nach Kontrolle der Anatomie und die Induktion einer therapeutischen Miosis mittels Brimonidin AT ist als Erstmassnahme indiziert.