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Keimspektrum und Resistenzen bei Konjunktivalen Abstrichen: Eine Datenbankanalyse
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Veröffentlicht: | 5. April 2013 |
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Zielsetzung: Evaluation und Resistenzanalyse der Abstrichergebnisse okulärer Oberflächen an einer Univ.- Augenklinik über einen Zeitraum von 4 Jahren.
Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden die mikrobiologischen Ergebnisse von 1143 Proben über 4 Jahre analysiert. Die verschiedenen bakteriellen Erreger wurden evaluiert und ihre Resistenzen durch standardisierte Resistenztestungen nachgewiesen. Veränderungen der Resistenzen wurden über den gesamten Zeitraum beurteilt, sowie die getesteten Antibiotika mit den handelsüblichen okulären Lokaltherapeutika verglichen.
Ergebnisse: Koagulase-negative Staphylokokken waren die am häufigsten gefunden Erreger mit 54% über den Gesamtzeitraum, gefolgt von Staphylokokkus Aureus mit 19%. Vergrünende Streptokokken, Streptokokkus Pneumoniae, Corynebakterien, Haemiphilus Influenza wurden in einer Größenordnung von 6 bis 8% gefunden. Andere bakterielle Erreger wie Enterokokkus, Pseudomonaden, nicht-hämolisierende Streptokokken und auch MRSA konnten nur in einer Größenordnung von 1–2% gefunden werden. Bezug nehmend auf die Resistenzentwicklung zeigten sich nur geringe Schwankungen im Beobachtungszeitraum. Auffällig war jedoch das sich die standardisierte Resistenztestung nur wenige kommerziell erhältliche Lokalantibiotika enthält und trotz nachgewiesener Resistenz teilweise eine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte.
Schlussfolgerung: Bakterielle Infektionen stellen immer noch eine Gefahr in vielen Bereichen der Medizin dar. Gerade mit der steigenden Anzahl an okulären Operationen und vor allem der intravitrealen Injektionen besteht prinzipiell immer die Gefahr einer verschleppten Infektion mit daraus resultierender Endophthalmitis. Im Rahmen unsere Beurteilung konnte ein breites Spektrum an Erregern festgestellt werden. Viele davon gehören zur natürlichen Flora der Periokularregion. Die durchgeführten Resistenzanalysen zeigten sich als nicht immer effizient, da oft nur Antibiotikagruppen getestet wurden ohne eine Aufschlüsslung nach Generation vorzunehmen. Des Weiteren sind die lokal erreichten Konzentrationen nicht mit den üblich getesteten Konzentrationen bei systemischer Gabe zu vergleichen.