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Stent-Operationen in der Glaukomchirurgie
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Veröffentlicht: | 7. März 2012 |
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Glaukomoperationen sind oft verbunden mit größeren Eingriffen und werden deshalb traditionell eher am Ende der antiglaukomatösen Behandlungsstrategie angesehen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Operationsverfahren vorgestellt, die entweder die Trabekulektomie vereinfachen sollen oder von vornherein neue Operationswege bestreiten. Dabei gibt es unterschiedliche Zugangswege:
- 1.
- kammerwinkelumgehende Stent-Systeme: Beispiele hierfür sind das Ex-Press® (Stahlröhrchen, wird von extern plaziert unter einem Skleradeckel) oder das AqueSys® (Röhrchen aus Kollagen, Applikation ab interno).
- 2.
- Kammerwinkelgestützte Systeme, wie den iStent® (Titanröhrchen, Einsatz über das Trabekelmaschenwerk in den Schlemm Kanal)
- 3.
- Schlemm-Kanal-gestützte Systeme, wie zum Beispiel den iCath® (Mikrokatheter-basiertes Verfahren, Sondierung des Schlemm-Kanal, Einlegen eines 10,0-Prolene-Fadens unter Anspannung)
- 4.
- Choroidea-gestütze Systeme, die entweder ab externo (zum Beispiel Gold-Mikro-Shunt) oder ab interno (zum Beispiel Cy-Pass®) implantiert werden.
Allen Stent-Operationen gemeinsam ist die Absicht, den operativen Aufwand zu verringern und die intra- wie auch postoperative Komplikationsrate im Vergleich zur Trabekekulektomie zu verringern. Hierzu liegen erste erfolgversprechende Daten vor. Zumindest konnten alle oben aufgeführten Stents eine drucksenkende Wirkung nachweisen und in den meisten Fällen die Anzahl der benötigten antiglaukomatösen Medikamente verringern. Die langanhaltende drucksenkende Wirkung aller Stents steht jedoch noch aus und ist Gegenstand derzeit laufender klinischer Studien.