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Ray-Tracing und IOL-Berechnung in Gauß’scher Optik
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Veröffentlicht: | 7. März 2012 |
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Fragestellung: Ray-tracing nimmt für sich in Anspruch, bessere Ergebnisse zu liefern als herkömmliche Formeln zur Berechnung intraokularer Linsen (IOL) in Gauss’scher Optik. In einer prospektiven klinischen Studie wurde die Vorhersagegenauigkeit beider Verfahren verglichen.
Methodik: Für 89 pseudophake Augen mit 6 verschiedenen IOL-Typen von 89 Routinepatienten zur Katarakt-Operation wurden die arithmetischen (ME) und absoluten (MA) refraktiven Vorhersagefehler sowohl mit einem kommerziellen Ray-tracing-Programm (Okulix, O) als auch mit der Haigis-Formel (H) bestimmt. Für letztere wurden die veröffentlichten ULIB-Konstanten verwendet; Ray-tracing wurde für eine 3 mm-Pupille durchgeführt.
Ergebnisse: Die mittleren arithmetischen Vorhersagefehler waren: ME(O) = –0.56 ± 0.93 dpt, ME(H) = –0.19 ± 0.82 dpt. Die Mediane des absoluten Vorhersagefehlers betrugen MA(O) = 0.65 dpt, MA(H) = 0.38 dpt. Die Unterschiede zwischen Ray-tracing (O) und klassischen (H) Ergebnissen waren statistisch signifikant (p<0.001).
Schlussfolgerungen: Ray-tracing zeigte hinsichtlich der refraktiven Ergebnisse keine Vorteile im Vergleich zur klassischen Haigis-Formel in Gauss’scher Optik. Die Resultate aus der Gauss’schen Optik waren im Gegenteil signifikant besser als die Ray-tracing-Vorhersagen.