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Die Arbeit von Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen aus Sicht der aufgesuchten Familien
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2016 |
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Hintergrund: Seit 2012 arbeiten Familienhebammen (FH) und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen (FGKiKP) für die Stadt Leipzig. In dem Konzept für die Tätigkeit von FH und FGKiKP des Gesundheitsamtes der Stadt Leipzig ist eine Evaluation der Intervention für 2015 beschrieben. Die Stadt Leipzig hat den Auftrag zur Erstellung einer Expertise zur Wirksamkeit der Arbeit der Familienhebammen (FH) und Familien-Gesundheit- und Kinderkrankenpflegerinnen (FGKiKP) im Rahmen eines Werkvertrages erteilt und finanziert.
Zielsetzung: Evaluation der Wirkung von FH und FGKiKP auf das Selbstwirksamkeitserleben als Eltern und die Bewältigung eines Alltags mit einem Säugling aus Sicht der Familie. Dazu gehören der sichere Umgang mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Kindes und seiner physiologischen Entwicklung und die Einbindung der Familie in ein unterstützendes soziales Netz. Es sollte insbesondere die Intervention durch FH und FGKiKP und die Besonderheit dieser Maßnahme in der Wahrnehmung der begleiteten Familien im Unterschied zu anderen Angeboten der Frühen Hilfen im Fokus stehen.
Methodik: Zur Datenerhebung wurde die Methode des problemzentrierten Interviews (PZI) nach Witzel gewählt. Die vier Instrumente des PZI sind Kurzfragebogen und Interviewleitfaden, vollständig transkribierte Tonbandaufzeichnungen des Gesprächs und ein unmittelbar nach dem Interview erstelltes Postskriptum. Die Analyse der erhobenen Daten folgt der Technik des offenen und axialen Kodierens, in Anlehnung an die Auswertungsmethode der Grounded Theory. Die transkribierten Interviews wurden kodiert und kategorisiert. Die Ergebnisse sollen, im Sinne der Partizipativen Gesundheitsforschung, mit den begleiteten Familien diskutiert werden. Deren Kommentare werden in dem Bericht veröffentlicht.
Ergebnisse: Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse zum subjektiven Erleben der Familien hinsichtlich der Frühen Hilfen durch FH und FGKiKP, welche in der zukünftigen Projektplanung berücksichtigt werden können. Die Angebote können noch zielgruppenspezifischer geplant und individualisierter zugeschnitten werden. Als Adressatinnen und Adressaten des Angebotes und als Expertinnen ihrer familiären Lebenssituation bieten sie einen, an ihrer Lebenswelt orientierten Blick, auf die Stärken und Schwächen der Intervention. Sie eröffnen damit einen anderen Fokus und verdeutlichen, dass in der Arbeit der FH und FGKiKP die Gestaltung der Beziehungsebene maßgeblich zum Erfolg des Angebotes beiträgt. Es ist geplant, die Familien an der Sicherung der Ergebnisse zu beteiligen.
Ethische Kriterien: Die Einhaltung von ethischen und datenschutzrechtlichen Kriterien wurde durch den Datenschutzbeauftragten der Stadt Leipzig überwacht.
Literatur
- 1.
- Przyborski A, Wohlrab-Sahr M. Qualitative Sozialforschung. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag; 2008.
- 2.
- Wright M, von Unger H, Block M. Partizipative Qualitätsentwicklung. 2008. Verfügbar unter: http://www.partizipative-qualitaetsentwicklung.de/partizipation.html [Zugriff 12.01.2016]
- 3.
- Geene R, Höppner C, Lehmann F, Hrsg. Kinder stark machen: Ressourcen, Resilienz, Respekt. Ein multidisziplinäres Arbeitsbuch zur Kindergesundheit. Bad Gandersheim: Verlag Gesunde Entwicklung; 2013.