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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Ergebnisse der TOUCH®-duo-mobilen-Daumensattelgelenksprothesen mit einem Mindest-follow-up von einem Jahr

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Pia-Elena Frey - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Orthopädie, Heidelberg, Germany
  • Yusuf Naseri - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Orthopädie, Heidelberg, Germany
  • Leila Harhaus - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, -Schwerbrandverletztenzentrum-, Ludwigshafen, Germany
  • Benjamin Panzram - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Orthopädie, Heidelberg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh72

doi: 10.3205/23dgh72, urn:nbn:de:0183-23dgh724

Veröffentlicht: 13. Oktober 2023

© 2023 Frey et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die DSG-Prothese mit Dual-Mobility-Design ist eine bewährte Therapieoption zur Behandlung der fortgeschrittenen Rhizarthrose mit sehr guten klinischen Ergebnissen im kurzfristigen Follow-up bei deutlich reduzierten Luxations- und Lockerungsraten. Ziel dieser Arbeit ist, über klinisch-funktionelle Ergebnisse der TOUCH®-Prothese mit einem Follow-up von min. 1 Jahr zu berichten.

Methodik: In dieser prospektiven, monozentrischen Studie wurden 47 Pat. mit 55 Prothesen eingeschlossen, die 08/19–07/22 von 1 Chirurgen operiert wurden. Indikation: primäre Rhizarthrose Stadium II+III n. Eaton/Littler. Erhoben wurden Komplikationen, radiolog. Parameter (Daumenlänge n. M1/M2-Verhältnis (Ledoux 2017), Hyperextension (ab 15°), Lockerungszeichen), ROM/Kapandji, Griffkraft (JAMAR), Schmerz (VAS 1–10), funktionelle Scores (qDASH, MHQ).

Ergebnisse: Mittleres Follow-up 14 Mo. (Range 1,5–39). Es wurden 35 Frauen und 12 Männer operiert, mittleres Alter: 59 J. (Range 46–77). 89% waren Rechtshänder. 1 Pat. wurde bei Pfannendislokation 2 J. postop. mittels sek. Trapezektomie revidiert. 1 Re-OP erfolgte als Wundrevision bei Wundheilungsstörung (2 Wo. postop.), 1 Re-OP als Spaltung des 1. Strecksehnenfachs bei sek. Tendovaginitis de Quervain (11 Mo. postop.).

Komplikationen wie Infekt, Luxation oder Materialversagen traten nicht auf. Überleben nach Kaplan-Meier mit dem Endpunkt Revision: 98% nach mittlerer Nachbeobachtungszeit von 14 Mo.

In den funktionellen Scores konnte nach 12 Mo. eine signif. Verbesserung der Handfunktion von prä- zu postop. festgestellt werden (mittlerer qDASH 51 vs. 31, p<0,05; mittlerer MHQ 48 vs. 78, p<0,05), ebenso signifikante Besserung der Schmerzen (VAS 7 vs. 2; p<0,01) und tendenzielle Verbesserung des Kapandji-Score (8,6 vs. 9,6; p=ns). Die mittlere postop. Metakarpale-I-Trapezium-Länge (M1) verbesserte sich von 55 mm auf 62 mm (p<0,05), die M1/M2-Ratio zeigte eine Wiederherstellung der Daumenlänge (0,70 vs. 0,78; p<0,05). Eine relevante präop. Hyperextension >15° bei 8 Daumen (17°, Range 15°–20°) zeigte in allen Fällen eine Korrektur (p<0,01). Vergleichbar war die Messung der Griffkraft (15,2 kg vs. 15,7 kg; p=ns).

Schlussfolgerung: Die kurzfristigen Ergebnisse mit einem Mindest-Follow-up von 1 Jahr nach Implantation einer TOUCH®-Prothese zeigen eine deutliche Verbesserung von Handfunktion und Schmerz sowie Korrektur der Daumenlänge und Hyperextension. Bei sehr geringer Komplikations- und Revisionsrate erscheint die Endoprothetik eine zuverlässige und sichere Behandlungsmethode.