gms | German Medical Science

63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Atypische lipomatöse Tumoren der Hand – Diskussion anhand von 4 Fällen

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Myriam R. Beyer - Krankenhaus Waldfriede Berlin, Abt. Handchirurgie, obere Extremität u. Fußchirurgie, Zentrum Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumaorthopädie, Berlin, Germany
  • Arne Tenbrock - Krankenhaus Waldfriede Berlin, Abt. Handchirurgie, obere Extremität u. Fußchirurgie, Zentrum Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumaorthopädie, Berlin, Germany
  • Markus Bock - Krankenhaus Waldfriede Berlin, Abt. Handchirurgie, obere Extremität u. Fußchirurgie, Zentrum Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumaorthopädie, Berlin, Germany
  • Martin Lautenbach - Krankenhaus Waldfriede Berlin, Abt. Handchirurgie, obere Extremität u. Fußchirurgie, Zentrum Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumaorthopädie, Berlin, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh47

doi: 10.3205/23dgh47, urn:nbn:de:0183-23dgh471

Veröffentlicht: 13. Oktober 2023

© 2023 Beyer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die atypischen lipomatösen Tumoren zählen zu den adipozytären Tumoren innerhalb der Gruppe der Weichgewebetumoren. Sie kommen mehrheitlich tief im Weichteilgewebe, im Muskelgewebe oder Retroperitoneum, vor. Seltener sind es oberflächlich lokalisierte Tumoren.

Handelt es sich um den oberflächlich lokalisierten Typ, so ist die klinische Unterscheidung zum benignen Lipom oft schwierig.

Beim Auftreten im Bereich der Hand sind diese Tumoren bzgl. Diagnostik und Therapie mit besonderen Überlegungen verbunden.

In ihrer Prognose unterscheiden sich atypische lipomatöse Tumoren deutlich von den malignen Liposarkomen.

Das klinische Management wird anhand von 4 Fällen atypischer lipomatöser Tumoren der Hand diskutiert.

Methodik: Es wurden atypische lipomatöse Tumoren der Hand 4 weiblicher Patienten eines Durchschnittsalters von 48 Jahren erfasst, wobei jeweils 2 mal die linke und rechte Hand ohne Bevorzugung der Händigkeit betroffen waren.

Die typischen klinischen Untersuchungsbefunde sowie die bildgebende Diagnostik (Röntgenbild, Sonographie und MRT) werden dargestellt. Bei 2 Patienten erfolgten Probebiopsien und erst nach deren histopathologischer Untersuchung wurde die operative Entfernung vorgenommen. Zur Nachsorge ergänzt die MRT regelmäßige klinische Nachuntersuchungen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die rein klinische Unterscheidung von atypischen lipomatösen Tumoren und den häufiger vorkommenden Lipomen ist schwer bis unmöglich. Eine präoperative vollständige Bildgebung ist zwingend. Die MRT zeigt nach Beschreibungen in der Literatur bei atypischen lipomatösen Tumoren im Gegensatz zu den benignen Lipomen u.a. erhöhte Signalintensität in der T2-Wichtung und irreguläre fibröse Septen.

Im Zweifel empfiehlt sich die Durchführung einer Probebiopsie.

Nach histopathologischer Bestätigung der Diagnose des atypischen lipomatösen Tumors ist eine vollständige Tumorentfernung notwendig. Angesichts der geringen Metastasierungstendenz kann an der Hand auf eine Exstirpation mit Sicherheitsabstand verzichtet werden, um Funktionsverluste zu vermeiden.

Nachuntersuchungen nach Exstirpation dieser Tumoren zeigen ein Risiko für ein lokales Rezidiv, wobei dies durch die Sicherstellung freier Tumorränder minimiert werden kann. Die Gefahr einer späten malignen Entartung besteht. Eine Nachkontrolle alle 6 Monate und länger als 5 Jahre nach Exstirpation bestehend aus klinischer Untersuchung und MRT-Bildgebung ist nach Literaturlage angemessen.

Im Rahmen des Vortrages werden die Verläufe von 4 Fällen über mehr als 8 Jahre dargestellt.