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Kosten-Erlös-Analyse der offenen Fasziektomie in der Behandlung des Mb. Dupuytrens und der Rezidive an einer großen plastisch chirurgischen Klinik
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2020 |
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Fragestellung: Mb. Dupuytren ist eine häufig auftretende Erkrankung die speziell in fortgeschrittenen Stadien eine chirurgische Therapie erfordert. Die Kostendeckung v.a.handchirurgischer Eingriffe ist im Klinikbetrieb im deutschen DRG System nicht immer einfach zu realisieren. Nachdem die offene Fasziektomie als eine der Top-Diagnosen unserer Klinik des Jahres 2018 gelistet wurde, entscheiden wir uns eine Kosten-Erlös-Analyse aller chirurgisch behandelten Mb. Dupuytren Patienten von einem Jahr durchführen.
Methodik: Wir führten eine Kosten-Erlös Analyse mithilfe unserer Abteilung für Controlling durch wobei die vom InEK (Institut für Entgeldsystem im Krankenhaus) definierten Kostengruppierungen verwendet wurden. Wir analysierten Kosten und Erlöse pro Kostengruppe und untersuchten klinische Parameter wie stationäre Behandlungsdauer, mögliche Komplikationen, Schnitt-Naht-Zeiten sowie demographische Patientendaten mithilfe unseres digitalen Patientenaktensystems (Medico Portal).
Ergebnisse: Wir behandelten im Jahr 2018 insgesamt 85 Patienten stationär (Alter 41–85 Jahre) mit fortgeschrittenem Mb. Dupuytren (Stadium 1–4 nach Tubiana, Durchschnitt Stadium 2,2 mit 2,3 Strahlen betroffen). 30 Patienten (35%) wurden aufgrund eines Rezidiv-Mb. Dupuytrens operiert. Die durchschnittliche stationäre Belegungsdauer betrug 3 Tage (1–15) und die durchschnittliche Op Zeit betrug 105,2 Minuten (38–249). Die Kosten-Erlös Analyse aller 85 Fälle resultierte in Erlösen von 252.934 Euro bei Kosten von 258.577 Euro, die sich in durchschnittlich 66,39 Euro Kostenüberschuss pro Fall abstrahierten. 3 Patienten zeigten postoperative Wundheilungsstörungen, die alle konservativ abheilten und in einem Fall eine Verlängerung der stationären Behandlung erforderlich machten.
Schlussfolgerung: Mb. Dupuytren ist eine häufige handchirurgische Pathologie die viel Erfahrung in der Behandlung erfordert. Die Behandlung von fortgeschrittenen Stadien und speziell der Rezidive scheint im stationären Setting im deutschen DRG System nicht kostendeckend zu sein. Es ist wichtig die Vergütung dieser DRG Codes anzupassen um kontinuierlich eine hohe Versorgungsqualität sowie Ausbildung von jungen Handchirurgen sicher stellen zu können.