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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Bundeskegelbahn oder Bowling-Center? 11 Fingerverletzungen durch Kugeln bei Präzisionssportarten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sören Könneker - Medizinische Hochschule Hannover, PÄHW-Chirurgie, Hannover, Germany
  • Nicco Krezdorn - Medizinische Hochschule Hannover, PÄHW-Chirurgie, Hannover, Germany
  • Christine Radtke - Medizinische Hochschule Hannover, PÄHW-Chirurgie, Hannover, Germany
  • Helga Henseler - Medizinische Hochschule Hannover, PÄHW-Chirurgie, Hannover, Germany
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, PÄHW-Chirurgie, Hannover, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh026

doi: 10.3205/16dgh026, urn:nbn:de:0183-16dgh0269

Veröffentlicht: 20. September 2016

© 2016 Könneker et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Präzisionssportarten Kegeln und Bowling erfreuen sich hoher Beliebtheit. Auffällig wiederkehrende Befunde von distalen Fingerverletzungen präsentierten sich in unserer Notfallversorgung. Uns interessierte deshalb das Risiko für Verletzungen an der Hand und es stellte sich die Frage, ob es bei den entsprechenden Abwandlungen dieser Sportart Kegeln vs. Bowling ein unterschiedliches Verletzungsrisiko gibt.

Methodik: In einer retrospektiven Untersuchung des Zeitraumes von 2006 bis 2015 wurden Handverletzungen beim Bowling oder Kegeln nach Alter, anamnestischen Unfallhergang, Lokalisation und Verletzungsschwere untersucht. Die Sportabwandlungen Kegeln und Bowling wurden dabei gegenübergestellt.

Ergebnisse: In 11 Fällen wurden Handverletzungen durch Bowling oder Kegeln chirurgisch behandelt. Es bestand ein junges Durchschnittsalter der Patienten von 24 Jahren (davon 5 minderjährige Kinder). In allen Fällen handelte es sich um distale Einzelfingerverletzungen. In 11 von 11 Fällen war das Endglied betroffen, in einem Fall zusätzlich das Mittelglied. In 9 von 11 Fällen war der Ringfinger und in 2 von 11 Fällen der Kleinfinger betroffen. In 5 Fällen entstand die Verletzung beim Kegeln und in 6 Fällen beim Bowling. Es konnte kein signifikanter Unterschied an Verletzungsaufkommen, oder -schwere zwischen den fast gleichgroßen Gruppen festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Für die einzelnen Sportartausprägungen Kegeln und Bowling konnte kein unterschiedliches Verletzungsmuster festgestellt werden. Die stark ähnelnden Verletzungen endstanden anamnestisch immer aufgrund des gleichen Unfallmechanismus als Quetschverletzung zwischen 2 Kugeln beim Kugel holen aus der Ballablage, sodass hier gezielte Prävention geleistet werden kann, um Verletzungen zu vermeiden. Aufgrund des hohen Kinderanteils in unserer Kohorte sollte über eine Altersbeschränkung, oder eine angepasste Aufsichtspflicht in den Sportstätten nachgedacht werden.