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Digitale Planung der Korrekturosteotomie an der oberen Extremität – Wie zuverlässig ist sie?
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2014 |
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Fragestellung: Die exakte Planung vor einer Korrekturosteotomie soll die Operation erleichtern und beschleunigen. Auch zur Vermeidung von intraoperative Komplikationen kann sie hilfreich sein. Die digitale Planung vor Implantation von Hüft- oder Kniegelenk ist standardisiert und etabliert und wird auch bei der Deformitätenkorrektur an der unteren Extremität eingesetzt. Ist die software-basierte Planung auch an der oberen Extremität zuverlässig?
Methodik: In der Zeit von 2010 bis 2014 wurden bei 12 Pat. im Alter von 9 bis 59 Jahren Korrekturosteotomien an der oberen Extremität durchgeführt wegen posttraumatischen Fehlstellungen (4 x Cubitus varus, 1 x Extensionsfehlstellung am prox. Radius, 2 x Flexionsfehstellung am dist. Radius, 1 x Extensionsfehlstellung am dist. Radius) als auch unfall-unabhängigen Deformitäten (2 x mit Unterarm-Varus bei multiplen Osteochondromen, 1 x Cross-Finger Deformität, 1 x Madelung Deformität). Anhand der prä-operativen Röntgenaufnahmen erfolgte eine digitale Planung mit Hilfe der Software „TraumaCAD“. Auf den postoperativen radiologischen Kontrollen wurden retrospektiv sowohl Winkelgrade als auch die geplante Osteotomielokalisation ausgewertet und mit der sortware-basierten Planung verglichen.
Ergebnisse: Im Durchschnitt wurde eine Korrektur um 27° (10–90°) geplant. Das postoperative Ergebnis zeigte radiologisch eine Abweichung von 2,2° im Schnitt (0–6°) gegenüber der digitalen präoperativen Planung, das entspricht einer Abweichung von 12% (0–40%). Die Lokalisation der Osteotomie zeigte eine Abweichung von durchschnittlich 2 mm (0–10 mm) gegenüber der präoperativen digitalen Planung, dies entspricht einer Abweichung von 4% (0–16%).
Schlussfolgerung: Die Planung einer Korrekturosteotomie an der oberen Extremität mit Hilfe einer Planungssoftware zeigte eine sehr gute Vorhersagbarkeit des zu erreichenden Ergebnisses mit einer Abweichung von nur wenigen Winkelgraden. Ebenso ist die Lokalisation der Osteotomie bis auf wenige Millimeter planbar.
Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2], Abbildung 3 [Abb. 3]