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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Die fehlverheilte distale Radiusfraktur- Langzeitergebnisse nach extraartikulärer Korrekturosteotomie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Thomas Pillukat - Rhönklinikum, Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt an der Saale, Deutschland
  • Gerti Gradl
  • Marion Mühldorfer-Fodor
  • Karl-Josef Prommersberger

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh56

doi: 10.3205/14dgh56, urn:nbn:de:0183-14dgh560

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Pillukat et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bleiben die durch die Korrektur erzielten Verbesserungen auch im Langzeitverlauf erhalten? Zahlreiche Berichte über kurz- und mittelfristige Ergebnisse zeigen den Wert von Korrekturosteotomien am distalen Radius bei in Fehlstellung verheilten Frakturen. Allerdings beweisen erst günstige Langzeitverläufe den dauerhaften Wert einer Methode.

Methodik: Basis waren die Daten von 13 prospektiv untersuchten Patienten, bei denen zwischen August 1992 und August 2003 eine extraartikuläre Radiuskorrekturosteotomie wegen einer symptomatischen Extensionsfehlstellung erfolgte. Präoperativ, kurzzeitig postoperativ (mittlere NUZ bei Extensionsfehlstellungen 17±10 (7–44) Monate ) und bei der Langzeituntersuchung (mittlere NUZ Extensionsfehlstellung 157±51 (120–254) Monate) wurden radiologische und klinische Standardparameter erfasst. Die Radiuskorrekturosteotomie erfolgte in 12 Fällen über einen palmaren Zugang als aufklappende Osteotomie mit Transplantation eines kortikospongiösen Beckenkammspans und Stabilisierung durch eine palmare Platte.

Ergebnisse: Alle Osteotomien heilten knöchern aus. Ein Patient wurde von der Langzeituntersuchung wegen einer Arthrodese des Handgelenkes mit Ulnakopfhemiresektion nach 15 Jahren ausgeschlossen. Bei den übrigen Patienten zeigte sich nach Korrektur in den Langzeitergebnissen für alle Parameter eine anhaltende Verbesserung. Ein Vergleich zwischen kurzfristigen und Langzeitergebnissen ergab keine Verschlechterung, sondern im Gegenteil bei der Grobkraft eine signifikante Zunahme. 7 Patienten zeigten keine Arthrose, 3 Patienten eine Arthrose 1°, 1 Patient eine Arthrose 2° und 1 Patient eine Arthrose 3°.

Schlussfolgerung: Die Verbesserungen durch eine extraartikuläre Radiuskorrekturosteotomie sind auch nach über 10 Jahren anhaltend. Nur in einem einzigen Fall war eine Arthrodese des Handgelenkes mit Ulnakopfhemiresektion erforderlich. Außerdem fanden sich moderate oder ausgeprägte posttraumatische Arthrosen nur in je einem Fall. Die Korrekturosteotomie des distalen Radius hat sich damit auch im Langzeitverlauf bewährt und ist für in Fehlstellung verheilte Frakturen empfehlenswert.