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Fragestellung: In der Notfallversorgung komplexer Handverletzungen kommen gehäuft Explosionsverletzungen durch Sprengfallen im privaten Gebrauch vor. Auf der Genfer Erfindermesse wurde von Bernard Pochon (http://macgr.com/) im April 2005 eine Sprengfalle zur Bekämpfung von Wühlmäusen und Maulwürfen vorgestellt, die seither über das Internet vertrieben wird. Der Jagdzubehör-Verkäufer CML-Jagd verkauft als alternatives Zubehör zur Schädlingsbekämpfung in Deutschland eine sogenannte 'Wühlmaus-Schussfalle' über das Internet, in Deutschland ist die Tötung von Maulwürfen verboten. Für die Nutzung sind keine speziellen Voraussetzungen erforderlich. Über Gefahren in der Anwendung und mögliche Verletzungen wird auf den Vertriebsmedien nicht hingewiesen. In den Medien wird kaum über Verletzungen berichtet. Jedoch erreichen uns Jahr für Jahr mehrere Patienten mit komplexen Handverletzungen durch Wühlmaus-Sprengfallen.

Methodik: Wir berichten über eine Fallserie mit schweren Handverletzungen durch Sprengfallen und andere Schädlingsbekämpfungsmittel für Kleintiernager.

Ergebnisse: Private Verbraucher, die zur Schädlingsbekämpfung eine Wühlmaus-Sprengfalle genutzt haben, zogen sich beim Aufstellen der Falle ähnliche und fast immer schwere Handverletzungen zu, bei denen aufgrund ausgeprägter Substanzdefekte als operative Therapie häufig nur noch eine Stumpfbildung möglich war. Neben ausgeprägten Haut- Weichteilverletzungen und komplexen Frakturen kommt es wie bei anderen Explosionsverletzungen mit nahem Abstand zum Detonationspunkt zu starker Verschmutzung der Weichteile was eine saubere Wiederherstellung zusätzlich erschwert.

Schlussfolgerung: Durch Sprengfallen erleiden Patienten schwere Handverletzungen, die mit Fingeramputationen und bleibenden Funktionseinbußen der Hand vergesellschaftet sind. Auffällig ist, dass alle bei uns behandelten Verletzungen mit Sprengfallen die Unfälle ausschließlich im privaten Umfeld passierten. Die Verunfallten kamen dabei nicht versehentlich mit der Sprengfalle in Kontakt, sondern verletzten sich meist beim Aufstellen der Fallen nach vorheriger Sichtung der Gebrauchsanweisung. Darüber hinaus haben neben der Handchirurgie auch andere Fachgebiete über schwere Verletzungen durch Sprengfallen berichtet. Wir sehen daher die Notwendigkeit einer Überprüfung der Sicherheitsvorschriften gegeben, um schwere Handverletzungen im privaten Gebrauch gefährlicher Spreng- oder Schussfallen zu vermeiden.

Abbildung 1 [Abb. 1]