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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Subcutane Polsterung des Ramus superficialis Nervi radialis mit MatriDerm® – Ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Urs Hug
  • corresponding author Itai Pasternak - Luzerner Kantonsspital, Klinik für Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Luzern, Schweiz
  • Elmar Fritsche

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh51

doi: 10.3205/14dgh51, urn:nbn:de:0183-14dgh511

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Hug et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: MatriDerm® ist ein bovines Dermisäquivalent bestehend aus einer Kollagen-Elastin-Matrix. Durch Neoangiogenese bzw. Einwanderung von Zellen erfolgt die Bildung einer Neodermis. Es kann einzeitig in Kombination mit Spalthaut verwendet werden und erlaubt so die einfache Deckung von Defektwunden bei mehrheitlich vaskularisiertem Wundgrund. Aufgrund eines 'bridging effects', der auch die Deckung schmaler bradytropher Strukturen wie etwa Strecksehen erlaubt, waren bisher der Hand- und Fussrücken die optimalen Empfängerstellen.

Methodik: Seit einiger Zeit darf MatriDerm® auch unter geschlossener Haut angewendet werden. Wir berichten über einen unseres Wissens ersten Fall, in dem MatriDerm® in Abweichung zu den genannten Indikationen zur Augmentation der Subcutis verwendet wurde. Bei einer 30-jährigen Patientin lag nach Resektion eines Zweitrezidivs eines grossen, teils intra-ossären radio-palmaren Ganglions eine massive Ausdünnung der Weichteile über dem Bereich des Radiusstyloids vor. Dies führte zu einer Reizung des Ramus superficialis des Nervus radialis mit starker Berührungsempfindlichkeit.

Ergebnisse: Die Revision der Nervenäste zeigte keinerlei Vernarbungen oder Neurome. Das Defizit an Weichteilen verunmöglichte eine einfache lokale Lappenplastik zur Polsterung. Mit der Idee der Augmentation der Subcutis wurde MatriDerm® auf einer Länge von 4cm unter und über die Nervenäste gelegt. Die Nachbehandlung erfolgte funktionell. Im Verlauf zeigte sich eine beschwerdefreie Patientin.

Schlussfolgerung: Obwohl bei dieser Patientin kein cutaner Defekt vorlag, haben wir das MatriDerm® als Polsterung zur Augmentation der Subcutis verwendet. Durch diese Operation konnte das primäre Behand-lungsziel, eine Verdickung der Subcutis mit Polsterung des Ramus superficialis N. radialis, erzielt werden. Es bleibt zu klären, inwiefern das Matriderm® über die bisherigen Indikationen hinaus Verwendung finden kann.