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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

HemiCAP Alloarthroplastik des Os Capitatum bei SLAC/SNAC Wrist Stadium 3 als Alternative zur Four Corner Arthrodese

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Bruno Gladbach - Gelenkzentrum Rhein-Main, Handchirurgie, Wiesbaden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh48

doi: 10.3205/14dgh48, urn:nbn:de:0183-14dgh488

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Gladbach.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Läßt sich durch eine Alloarthroplastik des Os Capitatum im Stadium 3 der SLAC/SNAC Wrist eine Four Corner Arthrodese umgehen und dennoch ein Bewegungserhalt des Handgelenkes erzielen?

Methodik: Zur Vermeidung einer Four Corner Arthrodese im Stadium 3 bei SLAC/SNAC wurde nach einer prothetischen Überkronung des Os Capitatum gesucht. Zum Einsatz kam ein für den Fußbereich zugelassenes Oberflächenersatzimplantat (HemiCAP) in Kombination mit einer Resektionsarthroplastik der proximalen Handwurzelreihe. Aufgrund des off label use des Implantates musste die Op Technik dem Situs Handgelenk angepaßt und verändert werden. Die Operationstechnik entspricht im wesentlichen der einer Resektionsarthroplastik der proximalen Handwurzelreihe. Als Zusatzmaßnahmen erfolgen die Messung der Krümmungsradien des Os Lunatum, die Implantation der Trägerschraube für das Oberflächenimplantat und das Aufbringen des Oberflächenimplantates. Zur Bestimmung der Krümmungsradien des Os Lunatum ist dieses im Rahmen der Resektionsarthroplastik in toto zu explantieren.

Ergebnisse: Das Implantat erlaubt den Krümmungsradius der proximalen Lunatumoberfläche auf das Capitatum zu übertragen. Hierdurch wird eine bessere Formschlüssigkeit erreicht, als bei Übertragung der Krümmungsradien des Capitatums. Durch die erzielbare hohe Formschlüssigkeit soll das Risiko der Anschlußarthrose in der Fossa Lunata vermieden werden. Im Sinne einer Machbarkeitsstudie wurden 2013 bisher 3 Patienten mit dem Implantat versorgt.

Schlussfolgerung: In den bisher erfolgten Implantationen konnte eine analoge Beweglichkeit und Schmerzreduktion erreicht werden, wie bei Resektionsarthroplastiken der proximalen Handwurzelreihe im Stadium 2 bei SLAC/SNAC. Eine postoperative Schienenversorgung für nur 3 Wochen ist ausreichend und der frühe funktionelle Einsatz der Hand möglich. Ein potentielles Risiko der Pseudarthrosenbildung, wie bei der Four Corner Arthrodese, besteht methodisch bedingt nicht. Wir sehen die Hemialloarthroplastik des Os Capitatums als bevorzugte Alternative zur Four Corner Arthrodese bei SLAC/SNAC im Stadium 3 an.