gms | German Medical Science

55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

Neun Jahre Erfahrung mit der Endoprothetik am Handgelenk

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Hans-Georg Damert - Uniklinik Magdeburg, Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Daniel Sattler
  • Silke Altmann

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh43

doi: 10.3205/14dgh43, urn:nbn:de:0183-14dgh435

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Damert et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: Während an großen Gelenken wie Hüfte oder Knie die Prothetik etabliert ist, kann man dies derzeit von den Hand- und Fingergelenken nicht sagen. Fehlschläge bei der Handgelenksendoprothetik haben in den letzten Jahren zu verschiedenen Veränderungen im Design der Prothesen geführt. Die Standzeiten haben sich verlängert. Jedoch ist die Handgelenksendoprothetik unter deutschsprachigen Handchirurgen und Orthopäden noch umstritten

Methodik: In unserer Klinik wurde bis 2005 als ultima ratio bei Destruktionen des Handgelenkes allein die Handgelenksarthrodese durchgeführt. Seit Februar 2005 bieten wir unseren Patienten alternativ auch eine Handgelenkprothese (Uni-2 von KMI) an. Die Indikation wird streng gestellt und jeder Fall einzeln entschieden.

Ergebnisse: Von 2005–2014 wurden in unserer Klinik 21 Prothesen implantiert, darunter eine Tumorprothese des Handgelenkes. In einem Fall wurde nach 5 Jahren die distale Komponente ausgetauscht. Eine Prothese musste bisher entfernt werden. Die resultierende Beweglichkeit für die Extension/Flexion von durchschnittlich 30-0-30 Grad ist als gut zu bewerten. Ulnar- und Radialduktion sind mit durchschnittlich 15-0-10 Grad eingeschränkt. Bis auf einen Patienten würden sich alle Patienten wieder eine Prothese implantieren lassen. Im gleichen Zeitraum wurde bei 7 Patienten eine Arthrodese des Handgelenkes vorgenommen.

Schlussfolgerung: Die Prothetik der Hand- und Fingergelenke befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Die Standzeiten werden derzeit mit durchschnittlich sechs Jahren für die Handgelenkprothese angegeben. Können wir unseren Patienten trotzdem dieses Verfahren empfehlen? Anhand unserer Ergebnisse würden wir diese Frage bejahen. Selbst wenn der Patient nur für einige Jahre eine Restbeweglichkeit behalten kann. Bei Versagen der Prothese ist eine Einsteifung immer noch möglich. Bei kritischer Indikationsstellung stellt die Prothese des Handgelenkes unserer Meinung nach eine echte Alternative zur Einsteifung, mit deutlich besserer Lebensqualität, dar.