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55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

09. - 11.10.2014, Baden-Baden

TFCC-Resektion bei oberflächlich intaktem TFCC – vorläufige Ergebnisse einer prospektiven Studie

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Steffen Löw - Caritas-Krankenhaus, Sektion Handchirurgie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bad Mergentheim, Deutschland
  • Alexandra Herold
  • Christoph Eingartner

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 55. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 19. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Baden-Baden, 09.-11.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgh14

doi: 10.3205/14dgh14, urn:nbn:de:0183-14dgh141

Veröffentlicht: 7. Oktober 2014

© 2014 Löw et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Während die TFCC-Resektion bei zentralen Perforationen ein etabliertes Verfahren darstellt, wird die Behandlung des Ulna Impaktionssyndromes bei oberflächlich intaktem TFCC kontrovers diskutiert. Sowohl die Ulnaverkürzung als auch die Wafer Procedur können die Integrität des distalen Radioulnargelenkes verletzen. Bei letzterer wird ohnehin der TFCC gefenstert, sodass sich die Frage stellt, ob es nicht ausreichen würde, in solchen Situationen lediglich den TFCC zu resezieren, um ulnokarpal zu entlasten und damit die Beschwerden zu verringern.

Methodik: In dieser prospektiven Studie schlossen wir Patienten mit isoliert positivem Fovea-Zeichen ein. Ausgeschlossen wurden Patienten, bei denen weitere Maßnahmen vorgenommen wurden. Fand sich bei der Arthroskopie von ulnokarpal betrachtet ein intakter TFCC, aber keine andere Ursache für die gezielt ulnokarpalen Beschwerden, wurde der TFCC zentral reseziert. Die Patienten wurden prä-operativ und 3, 6, bzw. 12 Monate post-operativ klinisch untersucht.

Ergebnisse: Bislang wurden 13 Patienten mit einem mittleren Alter von 29 Jahren in die Studie eingeschlossen. Die Dauer der erfolglosen konservativen Therapie bis zur Operation betrug durchschnittlich 9,1 Monate. 3 Monate post-operativ konnten 12 Patienten nachuntersucht werden; eine Patientin war telefonisch und postalisch nicht mehr zu erreichen. 10 der 12 Patienten waren mit dem Ergebnis der Operation zufrieden; zwei Patienten gaben an, mehr Schmerzen als vor der Operation zu haben, einer davon benötigte in der Folge eine Ulnaverkürzung, die schließlich seine Beschwerden linderte. 8 Patienten sind bislang nach 6 Monaten, 6 Patienten nach 12 Monaten nachuntersucht. Die belastungsabhängigen Schmerzen betrugen prä-operativ 6,9 auf der VAS. Nach 3, 6, bzw. 12 Monaten wurden diese auf 3,3, 2,4, bzw. 1,8 reduziert. Die Ruheschmerzen betrugen prä-operativ 2,9, post-operativ jeweils 0. Der modifizierte Mayo wrist Score besserte sich von 73,9 auf 88,6, bzw. 91,7, und schließlich auf 94,2. Der DASH Score verbesserte sich von 44,0 auf 18,7, bzw. 12,6 und 5,4.

Schlussfolgerung: Die bisherigen Ergebnisse zeigen den deutlichen schmerzreduzierenden und funktionsverbessernden Effekt der TFCC-Resektion bei Patienten mit klinisch eindeutigem Ulna Impaktionssyndrom, bei denen sich arthroskopisch ein intakter TFCC zeigt. Die Risiken einer Ulnaverkürzung oder auch einer Wafer Procedur müssen daher nicht in Kauf genommen werden.