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Zugschraubenosteosynthese von Malletfrakturen: Minimal invasive Technik zur Reposition und Osteosynthese mittels Zielzange
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Trotz eines allgemeinen Trends zur konservativen Behandlung von Mallet-Frakturen sind Kriterien zur operativen Behandlung anerkannt. Die üblichen OP-Techniken umfassen K-Drahtosteosynthesen, Zuggurtungen, Drahtnähte und auch Zugschrauben. Alle Zugschraubenosteosynthesen werden nach Freilegung und offener Reposition ausgeführt. Als Komplikationen der operativen Behandlung sind insbesondere Weichteilschäden und Implantatversagen zu nennen.
Sind durch die minimal invasive Technik, die durch die Verwendung der Zielzange möglich ist, Komplikationen zu vermeiden und gute Osteosyntheseergebnisse zu erreichen?
Methodik: OP-Technik: Stichinzision zentral streckseitig und beugeseitig. Fassen des dorsalen Fragmentes und reponierende Manipulation mit der Zange. Über die Zange Platzieren einer 1,5 mm Zugschraube. Die Zielzange dient als Repositions-, Haltezange und zur gezielten Führung von Bohrer und Schraube.
Retrospektive Analyse von 21 Fällen seit 1997 (Nachuntersuchungszeit 1 Jahr).
Ergebnisse: ROM: range 20–75° (kein Streckdefizit über 10°)
Repositionsqualität: anatomisch, stufenlos: in 19 von 21 Fällen
Stufe/Spalt im Gelenk bis 2 mm: in 2 von 21 Fällen
Redislokation durch Schraubenausriss: in 2 von 21 Fällen.
- 1 x durch Schraubenfehlplatzierung
- 1 x bei Mehrfragmentfraktur
Keine Weichteilkomplikation, kein Infekt, keine Nageldeformität.
Schlussfolgerung: Die Zielzange erlaubt eine exakte Reposition und Osteosynthese in minimal invasiver Technik. Indikationen sind Frakturen mit Dislokation, oder Spaltbildung über 2 mm bei Fragmenten, die größer einem Drittel der Gelenkfläche umfassen. Kontraindikationen sind Mehrfragmentfrakturen.
Es sind anatomische Reposition und stabile Fixation bei geringen Komplikationsraten möglich (Literaturkomplikationsrate bis zu 50%). Eine frühe, funktionelle Behandlung sichert die gute Bewegungsfunktion.