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Morbus Thiemann oder doch epiphyseale PIP Gelenksfrakturen an D3 in jungen Sportkletterern? Ein Case Report von eineiigen Zwillingen
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Es gibt laut Deutschem Alpenverein gibt es in Deutschland ungefähr 300.000 Sportkletterer, in Europa sind es ca. 2 Millionen. Ein hoher Anteil davon sind Jugendliche. 73% aller Verletzung bei diesem Sport sind Hand- und Handgelenksverletzungen, die häufigsten Sehnen-und Ringbandverletzungen.
Wir berichten über einen Fall von eineiigen Zwillingen im Alter von 15 Jahren, welche beide epiphyseale Veränderungen der PIP Gelenke der Mittelfinger beidseits zeigen. Differentialdiagnostisch müssen hier Frakturen durch repetitive Traumen oder eine avasculaere Nekrose der Basis des Mittelgliedes (Morbus Thiemann) unterschieden werden.
Methodik: Case Report von Eineiigen Zwillingen welche beide die gleiche Epiphysealen PIP Gelenksveränderungen erlitten.
Ergebnisse: Eineiige männliche Zwillinge im Alter von 15 Jahren präsentieren Epiphyseale Veränderungen der PIP Gelenke der Mittelfinger beidseits. Das Alter der Läsionen ist klinisch unbestimmbar, da anamnestisch kein akutes Trauma berichtet wird. Radiologische Aufnahmen zeigen epiphyseale Veränderungen der dorsalen Mittelgliedbasis unterschiedlichen Alters an beiden Mittelfingern beider Patienten. Die Handfunktion ist bei beiden Patienten nicht eingeschränkt, jeglich eine beidseitige Schwellung der PIP Gelenke sowie Schmerzen unter Belastung beider Mittelfinger ist evident.
Schlussfolgerung: Beim Klettern kommt es durch die Griffposition zu vermehrten Stress auf die dorsalen Epiphysen der PIP Gelenke und insbesondere an D3. Dort kann es durch intensives Training und repetitiven Mikrotraumen zu Epiphysealen Frakturen kommen, welche zu Schmerzen, Schwellung und Funktionsbeeinträchtigung führen können. Andererseits ist an der Basis der Fingerphalangen eine idiopathische avasculaere Nekrose beschrieben, der Morbus Thiemann, eine seltene Erkrankung welche familiär gehäuft unter Bevorzugung des männlichen Geschlechts auftritt und keine oder nur konservative Therapie benötigt.
Daher sollte eine vorsichtige Evaluation der Symptomatik und radiologischen Veränderungen erfolgen, sowie eine operative Indikation nur sehr eng gestellt werden.