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Der Einsatz des Mini TightRope in der Behandlung der Rhizarthose
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Veröffentlicht: | 16. September 2010 |
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Fragestellung: Die Trapezektomie stellt den Golden Standard der operativen Behandlung der schmerzhaften Rhizarthrose dar. Verschiedene Operationsverfahren zur Aufhängung und Stabilisierung des 1. Mittelhandknochens haben sich etabliert, wobei es bei keinem zu einer vollständigen Wiedererlangung der Kraft kommt. In dieser prospektiven Studie soll das klinische out-come bei Patienten mit schmerzhafter und fortgeschrittener Rhizarthrose behandelt mit dem MINI TightRope (Arthrex) beurteilt werden.
Methodik: Seit 5/2009 wurde bei 25 Frauen und zwei Männern mit einer Rhizarthrose Stadium II und III, in einzelnen Fällen IV nach Eaton / Littler eine Aufhängung des 1. Mittelhandknochen durch TightRope durchgeführt. Das Durchschnittsalter betrug 64,5a (46–72). Anhand einer visuellen Analogscala wurde das Schmerzempfinden erfasst, das Bewegungsausmaß und die Kraft gemessen, sowie anhand der Röntgenbilder (dorso-volar und seitlich) die Proximalisierung des 1. Mittelhandknochen gemessen. Außerdem wurde im Verlauf der DASH-Wert bestimmt.
Ergebnisse: Eine Proximalisierung des 1. Mittelhandknochen ließ sich nicht verhindern. Der Abstand Basis MHK I zum distalen Pol Os scaphoideum betrug im Median 11, 8 mm und konnte mit dem TightRope nach Entfernung des Bohrdrahtes aus dem 1. und 2. Mittelhandknochen bei 9 mm gehalten werden, was sich günstig auf Beweglichkeit des Daumens (Abspreizen in der Ebene bei 35 Grad und Abspreizen rechtwinkelig zur Handebene bei 40 Grad) und die Kraft aus auswirkte. Die Auswertung der visuellen Analogskala erbrachte günstige Ergebnisse was das Schmerzempfinden betraf. Die Auswertung der DASH-Fragebögen ergab einen Mittelwert von 7 Punkten (0–24) bei einer Skala von 0 bis 100.
Schlussfolgerung: Beim Mini TightRope handelt es sich um 4 Stränge eines FibreWire Fadens der Stärke 4-0, der durch 2 Stahlknöpfe am Knochen und Knorpel der Basis des 1. und 2. Mittelhandknochens eine stabile Verbindung erzeugt. Seine Verwendung erbrachte bei unseren Patienten kurz- bis mittelfristig gute Ergebnisse, allerdings fehlen Langzeitergebnisse. Durch eine flache Lernkurve konnten anfängliche operationstechnische Probleme beseitigen werden. Wichtig ist die korrekte Platzierung der Stahlknöpfe, was postoperative Schmerzen reduziert. Eine ausgeprägte Proximalisierung des 1. MHK konnte bisher verhindert werden, was sich günstig auf Beweglichkeit und damit günstig auf Funktion und Kraft auswirkte. Bei Revisionseingriffen bietet der Mini TightRope eine viel versprechende Behandlungsmöglichkeit. Die relativ hohen Kosten müssen jedoch Berücksichtigung finden.