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1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

8. ? 10.11.2007, Prien am Chiemsee

Prävention von kindlicher Adipositas im Vorschulalter: Erleichternde und hemmende Faktoren bei der Inanspruchnahme

Meeting Abstract

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  • corresponding author P. Warschburger - Universität Potsdam, Institut für Psychologie
  • K. Kröller - Universität Potsdam, Institut für Psychologie
  • D. Jahnke - Universität Potsdam, Institut für Psychologie

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen. 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). Prien am Chiemsee, 08.-10.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgess33

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgess2007/07dgess33.shtml

Veröffentlicht: 24. Oktober 2007

© 2007 Warschburger et al.
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Gliederung

Text

In Deutschland sind bereits 2-3% der 3- bis 6-jährigen Kinder adipös. Besonders gefährdet sind v.a. Kinder übergewichtiger Eltern und solche aus sozial benachteiligten Familien (geringes Einkommen; geringer Bildungsstand). Erste Studien zeigen, dass diese Risiko-gruppe durch Präventionsangebote nur schwer erreicht werden kann. Ziel der Studie war es, einerseits die Gründe für eine fehlende Inanspruchnahme von Präventionsangeboten und andererseits auch die „Wünsche“ an ein solches Angebot zu erheben, um darauf aufbauend ein auf die Risikogruppe zugeschnittenes, indiziertes Präventionsangebot zu entwickeln.

Es wurden Erhebungen in verschiedenen Phasen unternommen. Zuerst wurden mit Hilfe von Fokusinterviews 41 Mütter von bereits übergewichtigen oder stark gefährdeten Kindern interviewt. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde eine standardisierte Fragebogenerhebung bei 219 Müttern durchgeführt. Die Mütter füllten Skalen zur Risikowahrnehmung, der Selbstwirksamkeit- und Handlungsergebniserwartungen und zur Veränderungsbereitschaft in wichtigen Handlungsbereichen (analog dem transtheoretischen Modell) aus.

Die Mütter der übergewichtigen Kinder nehmen ein höheres Risiko bei ihrem Kind wahr, während das eigene Gewicht die Einschätzung des Risikos nicht beeinflußt. Weitere soziodemographische Variablen (wie Alter; Bildung oder Einkommen) hatten keinen Einfluß auf die Risikowahrnehmung. Die Selbstwirksamkeit wird generell sehr positiv eingeschätzt, ist aber bei den Müttern, die selbst übergewichtig sind oder psychisch belastet geringer. Nach dem transtheoretischen Modell befinden sich die meisten Mütter auf der Stufe der Sorglosigkeit und sehen keine Notwendigkeit zur Teilnahme an einem Präventionsprogramm.

Die Daten verdeutlichen, dass einem Präventionsangebots möglichst eine Motivierungsphase zur Stärkung der Risikowahrnehmung vorgeschaltet werden sollte. Dies wird z.Z. in einer Pilotstudie getestet.