gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Aneurysma spurium der Leiste – Thrombininjektion oder Operation: Indikation, Therapie und Outcome im klinischen Alltag

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Marco Horn - UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch600

doi: 10.3205/16dgch600, urn:nbn:de:0183-16dgch6008

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Horn.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Pseudoaneurysma (PA) stellt die häufigste vaskuläre Komplikation nach arterieller Punktion dar. Durch die Zunahme diagnostischer Eingriffe und vor allem endovaskulärer Therapieverfahren hat das Krankheitsbild weiterhin Bedeutung im klinischen Alltag des Gefäßchirurgen. Die Studie präsentiert die Erfahrungen aus der Behandlung durch minimal-invasive ultraschallgesteuerte Thrombininjektion (TI) sowie durch die operative Therapie(OT) und zeigt Unterschiede in der Indikation und im Outcome auf.

Material und Methoden: Zwischen Januar 2006 und Dezember 2014 wurden 105 Patienten mit PA im Bereich der Leiste in die Auswertung eingeschlossen. Patienten mit Anastomosenaneurysma, mit infiziertem PA sowie Patienten im primären hämodynamischen Schock wurden nicht eingeschlossen. 57 Patienten wurden primär mit TI behandelt, 48 Patienten wurden einer operativen Therapie zugeführt.

Ergebnisse: Ein hoher Anteil der Patienten war multimorbide (89,5%) und stand zum Zeitpunkt der Therapie unter Thrombozytenaggregationshemmern oder Antikoagulation (96,2%). Die TI konnte mit einer Erfolgsrate von 91,2% durchgeführt werden, operativ konnte jeder Patient erfolgreich versorgt werden. Die Komplikationsrate der TI betrug 8,8%, darunter 2 embolische Ereignisse (3,5%). Die operative Therapie zeigte eine deutlich höhere Komplikationsrate mit 33,3% bei unterschiedlicher Indikationsstellung.

Schlussfolgerung: Die Wahl des optimalen Therapieverfahrens zur Behandlung des persistierenden PA sollte patientenindividuell und interdisziplinär gestellt werden. Operative und diagnostische Erfahrung ergänzen sich in dieser Fragestellung. Die TI bietet eine sichere Alternative zur operativen Therapie, falls keine Kontraindikationen bestehen.