gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Zeitliche Assoziation der Endotoxinaktivität und des Interleukin-6 in Patienten mit abdomineller Sepsis

Meeting Abstract

  • Christian Schneider - Klinikum der Universität LMU, AVTGT, München, Deutschland
  • David Kuppinger - Klinikum der Universität LMU, AVTGT, München, Deutschland
  • Sibylle Conradi - Klinikum der Universität LMU, AVTGT, München, Deutschland
  • Florian Heeg - Klinikum der Universität LMU, AVTGT, München, Deutschland
  • Wolfgang Hartl - Klinikum der Universität LMU, AVTGT, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch576

doi: 10.3205/16dgch576, urn:nbn:de:0183-16dgch5762

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Schneider et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: In Patienten mit schwerer Sepsis wird häufig Endotoxin im Blut nachgewiesen, wobei der zugrundeliegende pathophysiologische Mechanismen weiterhin kontrovers diskutiert werden. Die vorliegende Studie untersucht nun den Zusammenhang zwischen der quantitativen und qualitativen Endotoxinaktivität (EA) im Blut von Patienten mit einer intraabdominellen Infektion im Vergleich zu den etablierten Entzündungsmarker Interleukin-6 (IL-6).

Material und Methoden: In der vorliegenden prospektiven Beobachtungsstudie wurden 30 Patienten mit einer intraabdominellen Infektion eingeschlossen, welche eine spezifische Therapie zur Sanierung des intraabdominellen Fokus erhielten und auf der Intensivstation gehandelt wurden. Nach der Intervention wurde täglich Blut entnommen und Endotoxin mit dem Endotoxin-Activity-Assay gemessen, sowie IL-6 bestimmt. Die täglichen Messungen wurden bis zur klinischen Heilung doer einem erneuten Progress des Infektes fortführen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse ergaben nun, dass die Höhe der EA keinen Einfluss hat auf die Höhe des gemessenen IL-6 im Blut. Auch konnte kein Zusammenhang zwischen der Höhe der EA und den Veränderungen des IL-6 an den Folgetagen aufgezeigt werden. Es konnte allerdings beobachtet werden, dass ein erneuter Anstieg der EA im Blut mit einer signifikanten Änderung des IL-6 einherging (p<0,05). Ein erneuter Anstieg der EA führt zu einer über 90%igen Erhöhung des IL-6 in den folgenden 24-48 Stunden, während eine abfallende oder gleichbeleibende EA zu einem leichten Rückgang der Konzentration von IL-6 im Blut führte.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse unterstützen die These einer postinterventionellen Immunparalyse, nachdem die postinterventionelle Endotoxinaktivität mit dem Ausmass der Entzündungsreaktion nicht korreliert und auch ein erneuter Anstieg der Endotoxinaktivität nur mit einer verzögerten milden Immunanwort assoziiert war. Allerdings weisen unsere Ergebnisse trotzdem daraufhin, dass Endotoxin einen wichtigen Trigger für die Immunreaktion in Patienten mit abdomineller Sepsis darstellt.