Artikel
Brustwandresektionen bei malignen primären und sekundären Thoraxwandtumoren
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 21. April 2016 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Chirurgische Behandlung maligner primärer und sekundärer Brustwandtumoren benötigt ein Therapiekonzept, das neben einer adäquaten Weichteildeckung und Stabilisierung auch die Wiederherstellung von Atemmechanik und Kosmetik berücksichtigt.
Material und Methoden: An zwei Kliniken wurden in 8 Jahren 144 Brustwandresektionen aufgrund primärer und sekundärer maligner Prozesse allein oder in Kombination durchgeführt (93 Männer und 51 Frauen zwischen 26 und 86 Jahren, mittleres Alter 63 Jahre). In einer retrospektiven Studie wurden diese Patienten in Bezug auf OP- Technik, Komplikationen und Überleben analysiert.
Ergebnisse: Eingriffe: 81 bei Infiltration der BW bei Lungenkarzinomen, 41 bei Brustwandmetastasen und 22 bei primären Brustwandtumoren.
96 kurative und 48 palliative Resektionen. 12 Sternum- und 21 Rippenresektionen (≤3 Rippen: n=15, > 3 Rippen: n=6) Stabilisierung der Brustwand mit Fremdmaterial bei 71/49% Patienten: Goretex (n=14), Vicryl-Netz (n= 42), andere Implantate (n=9). In allen Fällen ergänzende Weichteildeckung, oft als Kombinationsplastik: Deckung mit ortständigen Muskeln und lokaler Muskelverschiebeplastik (n= 14), Kombinationsplastiken (Kombination mehrerer Muskelgruppen) (n=13).
Gefäßgestielte Muskelplastiken:M. pectoralis major Plastik (n=20), TRAM-Plastik (n=2), M. serratus anterior (n=17). Gefäßgestielte myocutane Plastik mit M. latissimus dorsi (n=9), gefäßgestielte myokostale Lappen (n=2, M. pectoralis major mit der 4. Rippe). 18(12,5%) Patienten wurden R1, 9(6%) Patienten R2 reseziert.
Mittlere Nachbeobachtungszeit 36 Monate. Komplikationen: Chirurgische Komplikationen (Nachblutung, Wundheilungsstörungen, Serom) n=9(6%), respiratorische Komplikationen n=17(12%), kardiovaskuläre Komplikationen 2(1,4%), neurologische Komplikationen 1(0,7%). 30- Tage- Letalität 8(5,5%).
Schlussfolgerung: Die Brustwandresektion mit Rekonstruktion ist im Rahmen von kurativen und palliativen Konzepten ein wesentlicher chirurgischer Bestandteil der Behandlung. Es ist ein sicheres Verfahren mit hoher Patientenzufriedenheit und ermöglicht nicht selten die soziale Reintegration. Risiken, Komplikationen und Mortalität sind angesichts der Schwere der Erkrankung vertretbar.