gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Brustwandresektionen bei malignen primären und sekundären Thoraxwandtumoren

Meeting Abstract

  • Viktor Haas - Lungenzentrum Klinikum Ansbach, Klinik für Thoraxchirurgie, Ansbach, Deutschland
  • Tahsin Bulgan - HELIOS-Klinikum Krefeld, Thoraxchirurgie, Krefeld, Deutschland
  • Robert Bayerstorfer - HELIOS-Klinikum Krefeld, Thoraxchirurgie, Krefeld, Deutschland
  • Thomas Nagel - HELIOS-Klinikum Krefeld, Thoraxchirurgie, Krefeld, Deutschland
  • Martin Hohls - HELIOS-Klinikum Krefeld, Thoraxchirurgie, Krefeld, Deutschland
  • Oleg Kuhtin - Siloah St. Trudpert Klinikum, Thoraxchirurgie, Pfortzheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch574

doi: 10.3205/16dgch574, urn:nbn:de:0183-16dgch5746

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Haas et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Chirurgische Behandlung maligner primärer und sekundärer Brustwandtumoren benötigt ein Therapiekonzept, das neben einer adäquaten Weichteildeckung und Stabilisierung auch die Wiederherstellung von Atemmechanik und Kosmetik berücksichtigt.

Material und Methoden: An zwei Kliniken wurden in 8 Jahren 144 Brustwandresektionen aufgrund primärer und sekundärer maligner Prozesse allein oder in Kombination durchgeführt (93 Männer und 51 Frauen zwischen 26 und 86 Jahren, mittleres Alter 63 Jahre). In einer retrospektiven Studie wurden diese Patienten in Bezug auf OP- Technik, Komplikationen und Überleben analysiert.

Ergebnisse: Eingriffe: 81 bei Infiltration der BW bei Lungenkarzinomen, 41 bei Brustwandmetastasen und 22 bei primären Brustwandtumoren.

96 kurative und 48 palliative Resektionen. 12 Sternum- und 21 Rippenresektionen (≤3 Rippen: n=15, > 3 Rippen: n=6) Stabilisierung der Brustwand mit Fremdmaterial bei 71/49% Patienten: Goretex (n=14), Vicryl-Netz (n= 42), andere Implantate (n=9). In allen Fällen ergänzende Weichteildeckung, oft als Kombinationsplastik: Deckung mit ortständigen Muskeln und lokaler Muskelverschiebeplastik (n= 14), Kombinationsplastiken (Kombination mehrerer Muskelgruppen) (n=13).

Gefäßgestielte Muskelplastiken:M. pectoralis major Plastik (n=20), TRAM-Plastik (n=2), M. serratus anterior (n=17). Gefäßgestielte myocutane Plastik mit M. latissimus dorsi (n=9), gefäßgestielte myokostale Lappen (n=2, M. pectoralis major mit der 4. Rippe). 18(12,5%) Patienten wurden R1, 9(6%) Patienten R2 reseziert.

Mittlere Nachbeobachtungszeit 36 Monate. Komplikationen: Chirurgische Komplikationen (Nachblutung, Wundheilungsstörungen, Serom) n=9(6%), respiratorische Komplikationen n=17(12%), kardiovaskuläre Komplikationen 2(1,4%), neurologische Komplikationen 1(0,7%). 30- Tage- Letalität 8(5,5%).

Schlussfolgerung: Die Brustwandresektion mit Rekonstruktion ist im Rahmen von kurativen und palliativen Konzepten ein wesentlicher chirurgischer Bestandteil der Behandlung. Es ist ein sicheres Verfahren mit hoher Patientenzufriedenheit und ermöglicht nicht selten die soziale Reintegration. Risiken, Komplikationen und Mortalität sind angesichts der Schwere der Erkrankung vertretbar.