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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Wirtschaftlichkeit oder Nutzen der Hochschulambulanzen – Was zählt im Gesundheitswesen?

Meeting Abstract

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  • Khaled Dastagir - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische Ästhetische Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Peter Maria Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische Ästhetische Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch454

doi: 10.3205/16dgch454, urn:nbn:de:0183-16dgch4542

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Dastagir et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Klinik für Plastische Ästhetische Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover ist als Lehrklinik im Rahmen des HanibaL Modellstudiengangs fest in die Lehre des Humanmedizin- und Zahnmedizinstudiums eingebunden. Die ärztliche Ausbildung verfolgt das Ziel ärztlichen Nachwuchs wissenschaftlich und praktisch auszubilden. Die Studierenden sollen grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in allen medizinischen Fächern in Diagnostik, Therapie, Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation erlangen. Hierbei ist es wichtig Erfahrungen im Umgang mit Patienten einschließlich fächerübergreifende Betrachtungsweise von Krankheiten und Fähigkeiten die Behandlung der Patienten zu koordinieren zu sammeln (§1 ÄApprO). Die Ausbildung von Studierenden am Krankenbett, in Vorlesung und Seminar gehört neben der Patientenversorgung zu den wichtigsten Aufgaben einer Universitätsklinik. Die Hochschulambulanzen als erste und letzte Instanz der Behandlungskette von Patienten liefert eine umfangreiche Übersicht über die patientenspezifische Behandlung von Erkrankungen. Weiterhin dient sie als Pool von Diagnosen, der sich über alle medizinischen Fächer erstreckt. Die Änderung der Vergütung der Hochschulambulanzen durch die Abwicklung über die Kassenärztlichen Vereinigungen bis hin zu Verhandlungslösung unmittelbar mit den Krankenkassen steht unter ständiger Diskussion und zeigt nicht nur eine Unterdeckung sondern auch eine Einschränkung des gesetzlichen Auftrags der Hochschulambulanzen auf Lehre und Forschung. Die Optimierung von Zugang, Finanzierung sowie das Ermöglichen von Lehre und Forschung bleibt eine wichtige Aufgabe für die Gesundheitspolitik in Deutschland.

Material und Methoden: Wir haben im Rahmen einer retrospektiven Studie die Anzahl der in unserer Poliklinik behandelten Patienten und die dazu gehörende Diagnosen in den Jahren 2013 und 2014 untersucht. Im Jahr 2013 haben sich in unserer Poliklinik 4601 und im Jahr 2014 4671 Patienten mit c.a. 821 Diagnosen im Jahr 2013 und 801 Diagnosen 2014 vorgestellt.

Ergebnisse: Das Ergebnis unserer Analyse zeigte, dass bei 88-89% der Diagnosen es sich um chirurgische, 6% um internistische und weitere 6% um Diagnosen aus der Dermatologie, Neurologie, Psychiatrie, Zahnmedizin und Augenheilkunde handelten.

Schlussfolgerung: Bezogen auf das Vorkommen der Diagnosen in unserer Poliklinik, haben die Studierenden die Möglichkeit ein breites Spektrum an Krankheiten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen kennen zu lernen und Untersuchungen sowie Behandlungsindikationen selbst zu entwickeln. Des Weiteren werden Patienten mit komplexen Erkrankungen nach dem aktuellsten Evidenz basierten Therapiestandard behandelt und neue Studien zu Optimierung desselben durchgeführt. Das Ziel dieser Studie ist die Diskussion über die Wirtschaftlichkeit der Hochschulambulanzen im heutigen Gesundheitssystem sowie realitätsnahe und tragfähige Lösungsansätze zur Sicherung von Forschung, Lehre und Behandlung von Patienten anzuregen.

Abbildung 1 [Abb. 1]