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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Laparoskopisch assistierte Leistenherniotomien bei Kindern mit Peritonealdialyse

Meeting Abstract

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  • Sascha Herrmann - Klinikum München Schwabing, Kinderchirurgie, München, Deutschland
  • Christoph Matissek - Klinikum München Schwabing, Kinderchirurgie, München, Deutschland
  • Carmen Kabs - Klinikum München Schwabing, Kinderchirurgie, München, Deutschland
  • Stuart Hosie - Klinikum München Schwabing, Kinderchirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch433

doi: 10.3205/16dgch433, urn:nbn:de:0183-16dgch4338

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Herrmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Kinder mit Peritonealdialyse bieten eine hohe Inzidenz an Leistenhernien. Die hohe Rezidivrate nach offener Herniotomie wirft die Frage auf, ob alternative Operationsverfahren zu einer höheren Erfolgsquote führen. Die laparoskopische Leistenherniotomie ist ein in der Kinderchirurgie mittlerweile etabliertes Verfahren, das jedoch bei diesem Patientengut in der Literatur kaum beschrieben ist.

Material und Methoden: Wir beschreiben insgesamt 3 Kinder mit Leistenhernien bei Peritonealdialyse, die in unserer Klinik für Kinderchirurgie im Zeitraum von 2011 bis 2015 laparoskopisch assistiert herniotomiert wurden. Die Altersspanne zum Operationszeitpunkt betrug 2 bis 9 Jahre. Alle Kinder erhielten aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz eine Peritonealdialyse und entwickelten darunter beidseitige Leistenhernien. Das operative Vorgehen beinhaltete bei allen Patienten eine Peritoneoskopie über eine umbilicale Minilaparotomie mit zusätzlichem beidseitigen inguinalen Zugang (laparoskopisch assistierte Herniotomie).

Ergebnisse: Bei 2 der 3 Patienten lag eine beidseitige direkte Leistenhernie vor, einmal isoliert und einmal in Kombination mit einer beidseitigen indirekten Leistenhernie. 2 Kinder boten Rezidivhernien. Bei 2 Kindern wurde ein weiterer Bauchwanddefekt in Form einer Nabel- oder Narbenhernie in der Vorgeschichte operativ versorgt. Alle Patienten zeigten einen unauffälligen peri- und postoperativen Verlauf. Bei keinem Kind trat bis zum heutigen Zeitpunkt ein Hernienrezidiv nach laparoskopischer Versorgung auf.

Schlussfolgerung: Kinder mit Peritonealdialyse und Leistenhernien stellen ein insgesamt sehr kleines Patientenkollektiv dar, bei denen die offene Herniotomie mit einer hohen Rezidivrate einhergeht. In unseren Falldarstellungen zeigte die laparoskopisch assistierte Herniotomie eine hohe Erfolgsquote. Bei keinem Patienten traten perioperative Komplikationen auf, zudem entwickelte bis heute kein Patient ein Leistenhernienrezidiv. Unserer Erfahrung nach stellt dieses Operationsverfahren somit eine sichere und definitive Methode dar.