gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Mittelfristige Ergebnisse der Patienten mit Gallengangatresie nach Kasai-Operation- Faktorenanalysen für den Krankheitsverlauf

Meeting Abstract

  • Ina Ridderbusch - Altonaer Kinderkrankenhaus / Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Robert Bergholz - Altonaer Kinderkrankenhaus / Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Enke Grabhorn - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Hamburg, Deutschland
  • Lutz Fischer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Konrad Reinshagen - Altonaer Kinderkrankenhaus / Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch432

doi: 10.3205/16dgch432, urn:nbn:de:0183-16dgch4320

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Ridderbusch et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Ziel unserer Studie ist die Auswertung des Verlaufs aller Kinder mit Gallengangsatresie (GGA), die von 2009 bis 2015 in unserer Klinik eine Kasai-Operation und ggf. eine Lebertransplantation (LTX) im weiteren Verlauf erhalten haben.

Analysiert wurden die den postoperativen Krankheitsverlauf möglicherweise beeinflussenden Faktoren und die Überlebensrate.

Material und Methoden: 11 Patienten mit diagnostizierter Gallengangsatresie und Kasai-Operation von Jan 2009 – August 2015 werden retrospektiv analysiert. Für die statistischen Berechnungen wurde der Mann-Whitney-U –Test durchgeführt.

Ergebnisse: Von 11 Patienten leben 5 Patienten (Gruppe A, 46%) mit der eigenen Leber und zeigen entweder keine erhöhten Cholestase- Parameter oder eine kompensierte cholestatischen Hepatopathie.

6 Patienten (Gruppe B, 54%) haben im Verlauf eine LTX erhalten.

Aus jeder Gruppe ist ein Patient verstorben, alle anderen Patienten werden regelmäßig nachuntersucht.

Die Überlebensrate, der Gruppe A- Patienten mit eigener Leber liegt bei 36,3% nach insgesamt 34 Monaten Folllow-up. Die Patienten mit LTX hinzunehmend ergibt sich eine Überlebensrate insgesamt von 82% in unserem Patientengut.

Der Zeitpunkt der Kasai-Operation (Gruppe A: 60 d, Gruppe B 64 d) zeigt im Median statistisch keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf (p= 0,855).

Der Schweregrad der Zirrhose zum Zeitpunkt der Kasai-Operation stellt interessanterweise keinen prognostischen Faktor dar und determiniert den weiteren Verlauf nicht.

Im Gegensatz dazu lässt sich anhand des postoperativen Bilirubin- Wertes (8 Wochen postoperativ) eine deutlicher Trend für den weiteren postoperativen Verlauf ablesen, jedoch bisher ohne statistische Relevanz (p= 0,247)

Schlussfolgerung: Die Überlebensrate bei Patienten mit GGA wird durch die Lebertransplantation deutlich verbessert werden.

Statistisch lassen sich in unserem Patientengut keine eindeutigen prognostischen Parameter erheben, die den Krankheitsverlauf beeinflussen (Alter bei Kasai-OP, Histologie bei Kasai-Operation, postoperativer Bilirubin-Wert). Jedoch zeigt der postoperative Bilirubin Wert eine deutliche Tendenz auf den weiteren Verlauf auf. Die heterogenen histologischen Befunde beider Gruppen verdeutlichen, dass eine Kasai-Operation auch bei ausgeprägter Zirrhose mittelfristig zu einem unkomplizierten Verlauf führen kann und daher immer erster Schritt der Therapie der Gallengangsatresie sein sollte.

Es bleibt abzuwarten, wie die Langzeituntersuchungen für die Patienten ohne LTX nach 10 Jahren bezüglich der bekannten Komplikationen vor allem der cholestatischen Hepatopathie und Cholangitis verläuft.