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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Epidemiologie des Spontanpneumothorax in Deutschland 2011-2013

Meeting Abstract

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  • Jost Schnell - Kliniken der Stadt Köln, Lungenklinik, Köln, Deutschland
  • Erich Stoelben - Kliniken der Stadt Köln, Lungenklinik, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch406

doi: 10.3205/16dgch406, urn:nbn:de:0183-16dgch4066

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Schnell et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Epidemiologie des Peumothorax in Deutschland ist wenig bekannt. Als akutes Krankheitsbild wird der Pneumothorax als Notfall in Krankenhausambulanzen vorgestellt und in der Regel stationär behandelt. Das Bundesamt für Statistik stellt Daten zu vollstationären Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern (einschließlich Stunden- und Sterbefälle) zu Verfügung.

Material und Methoden: Für das Jahr 2011-2013 wurde beim Bundesamt für Statistik die Hauptdiagnose des vollstationär behandelten Spoantanpneumothorax (J93)nach Altersgruppen und Geschlecht abgefragt (inklusiv Sterbe- und Stundenfälle). Im Weiteren konnten den Patienten mit der Hauptdiagnose Pneumothorax Behandlungsmaßnahmen (OPS-Code) zugeordnet werden.

Ergebnisse: In 2011 - 2013 gab es in Deutschland 31630 vollstationäre Fälle (inklusiv Sterbe- und Stundenfälle) mit Hauptdiagnose Pneumothorax. Dies entspricht einer Inzidenz von 20/100.000 für Männer und 6/100.000 für Frauen. Die meisten Fälle von Pneumothorax ereigneten sich zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Die Mortalität bei der Hauptdiagnose Pneumothorax spielt zunehmend erst ab dem 45. Lebensjahr eine relevante Rolle. Diagnostisch wird das CT-Thorax in 30 - 40 % beim Jüngeren Menschen eingesetzt, in 75% beim älteren. Therapeutisch werden 75 % der Fälle mit Thoraxdrainage versorgt. Thoraxchirurgische Maßnahmen wie Bullaresektion oder Pleurektomie werden häufiger im jüngeren Lebensalter durchgeführt.

Schlussfolgerung: Die Epidemiologie des Pneumothorax entspricht bezüglich der genannten Inzidenz internationalen Daten früherer statistischer Erhebungen. Der primäre Spontanpneumothorax stellt eine Erkrankung des jungen Menschen dar, die hier gefundenen Daten zur Mortalität zeigen die deutlich schlechtere Prognose von Patienten mit Hauptdiagnose Pneumothorax in höherem Lebensalter. Jüngere Patienten erscheinen bezüglich des Einsatzes des CT-Thorax überdiagnostiziert. Die unterschiedliche Häufigkeit thoraxchirurgischer Maßnahmen in Abhängigkeit des Lebensalters findet hier Berücksichtigung.