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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Ergebnisse und Management von Postoperativen Blutungen (PPH) nach Pankreasresektion

Meeting Abstract

  • Marius Distler - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Steffen Wolk - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Thilo Welsch - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Erlangen, Klinik für Chirurgie, Erlangen, Deutschland
  • Jürgen Weitz - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch302

doi: 10.3205/16dgch302, urn:nbn:de:0183-16dgch3027

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Distler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Blutungen nach Pankreasresektionen (PPH – postpancreatectomy haemorrhage) sind oft mit einer postoperativen Pankreasfistel (POPF) assoziiert und eine gefürchtete Komplikation nach Pankreasresektion mit einer hohen Mortalität. Somit hat die Einteilung, die rasche Diagnostik und die adäquate Therapie einer PPH eine immens wichtige Bedeutung.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von insgesamt 1571 Patienten, die eine Pankreasresektion zwischen 1993 und 2014 in unserer Abteilung erhielten. Die Einteilung der PPH erfolgt nach ISGPS Definition. Erfasst wurden klinischer Verlauf, Morbidität, Mortalität sowie Diagnostik und Therapie der Patienten mit einer PPH.

Ergebnisse: Insgesamt traten klinisch relevante PPHs (Grad B, C) bei 115 (7.3%) Patienten auf: Grad B n=49 (3.1%); Grad C n=63 (4.0%). Insbesondere PPH Grad C ist signifikant mit einer hohen Mortalität vergesellschaftet: PPH Grad B n=2 (4%); PPH Grad C n=30 (48%). Ferner korreliert die PPH in 31% (n=36) mit der Inzidenz einer POPF (B/C) und in 23% (n=27) mit einer DGE Grad B/C. 55% der Blutungen traten intraluminal auf und die häufigsten Diagnostika zur Detektion der Blutung waren mit 44% CT/Angiografie und mit 42% die Endoskopie. Häufigste Blutungslokalisationen waren Pankreasanastomose, A. hepatica, A. lienalis, diffus intraabdominell. Therapeutisch erfolgten am häufigsten Relaparotomien (49%), Endoskopische Blutstillungen (29%) und eine Angiografie mit Intervention (Stenting/Coiling) (16%).

Schlussfolgerung: Die PPH ist eine schwere Komplikation nach Pankreasresektion und zu etwa einem Drittel mit einer POPF assoziiert. Die Detektion der Blutung sowie die Einteilung in intraluminal/extraluminal sowie früh/spät sind von entscheidender Bedeutung für die Wahl des geeigneten therapeutischen Verfahrens. Trotzdem ist die Mortalität, vor allem bei Auftreten einer PPH Grad C, sehr hoch.