gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Postoperative Komplikationen nach Ösophagektomie bei Karzinom: Verbesserung der Aufklärung mit einer einfachen Risikoskala

Meeting Abstract

  • Hans Fuchs - Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Ryan Broderick - Center for the Future of Surgery, University of California, San Diego, Department of Surgery, La Jolla, CA, USA
  • Cristina Harnsberger - Center for the Future of Surgery, University of California, San Diego, Department of Surgery, La Jolla, CA, USA
  • David Chang - Harvard University, Codman Center, Department of Surgery, Massachusetts General Hospital, Boston, USA
  • Arnulf Hölscher - Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Jessica M. Leers - Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Garth Jacobsen - Center for the Future of Surgery, University of California, San Diego, Department of Surgery, La Jolla, CA, USA
  • Bryan Sandler - Center for the Future of Surgery, University of California, San Diego, Department of Surgery, La Jolla, CA, USA
  • Michael Bouvet - University of California, San Diego, Surgical Oncology, La Jolla, CA, USA
  • Santiago Horgan - Center for the Future of Surgery, University of California, San Diego, Department of Surgery, La Jolla, CA, USA

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch292

doi: 10.3205/16dgch292, urn:nbn:de:0183-16dgch2929

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Fuchs et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Ösophagektomie ist elementarer Bestandteil des multimodalen Therapiekonzeptes bei Patienten mit fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom, ist aber mit einer signifikanten perioperativen Morbidität verbunden. Ziel dieser Studie ist die Herausarbeitung einer simplen Risikoskala anhand eines sehr großen Patientenkollektives, die präoperativ zur Prädiktion postopererativer Komplikationen verwendet werden kann.

Material und Methoden: Eine retrospektive Analyse des Nationwide Inpatient Sample wurde durchgeführt. Offene und minimal invasive transhiatale und transthorakale Ösophagusresektionen wurden eingeschlossen. Patienten <18 Jahre und mit peritonealer Metastasierung wurden ausgeschlossen. Anhand multivariater Regressionsanalysen wurde ein prädiktives Modell postoperativer Komplikationen konstruiert und konsekutiv eine Risikoskala mit biologischen, nicht biologischen und Krankenhausfaktoren erstellt.

Ergebnisse: 23.751 Patienten aus dem Zeitraum 1998-2011 wurden in diese Studie einhgeschlossen. Folgende Risikofaktoren wurden identifiziert und in die Risikoskala integriert: Geschlecht, Alter, Versicherungsstatus, C2Abusus sowie Komorbiditäten: kardial, pulmonal, hepatisch, Kachexie (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Die mittlere post-operative Komplikationsrate betrug 39.3%. Bei der Kalibrierung der Risikoskala ergab sich eine gute Korrelation der beobachteten und erwarteten Komplikationsrate. Es stellte sich eine lineare Korrelation dar mit einem Basisrisiko von 28% (Risikoskala=0 Patienten) und einem gesteigerten Risiko von 5,2% für jeden extra Punkt in der Risikoskala (max=14). Anhand einer Sensitivitäts/Spezifitätsanalyse wurde das Kollektiv in Low Risk (score≤3) und High Risk (score>3) Patienten unterteilt. Low Risk Patienten hat ein Komplikationsrisiko von 37,2% während High Risk Patienten ein Risiko von 51,9% hatten (OR 1,55; p<0,001). Zusätzliche Erkenntnisse wurden in Subanalysen für minor und major Komplikationen gewonnen (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Diese basierend auf einem sehr großen Patientenkollektiv entwickelte Risikoskala kann zur Riskoabschätzung für postoperative Komplikationen nach Ösophagektomie verwendet werden. Dadurch kann die präoperative Patientenberatung und Aufklärung aber auch das Perioperative Management verbessert werden.