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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Transanale totale mesorektale Exzision (TaTME) beim tiefsitzenden Rektumkarzinom

Meeting Abstract

  • Nicolas Wachter - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Allgemein-, Vizeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Daniel Kauff - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Allgemein-, Vizeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Markus Paschold - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Allgemein-, Vizeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Hauke Lang - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Allgemein-, Vizeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Werner Kneist - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Allgemein-, Vizeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch188

doi: 10.3205/16dgch188, urn:nbn:de:0183-16dgch1886

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Wachter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopisch assistierte transanale totale mesorektale Exzision (TaTME) könnte hinsichtlich Radikalität und Funktionserhalt Vorteile bieten. Zu den Ergebnissen bei Patienten mit Karzinomen des unteren Rektumdrittels liegen bisher nur wenige Daten vor.

Material und Methoden: Zwischen 2/2013 und 9/2015 wurde an unserer Klinik bei 30 ausgewählten Patienten mit einem Rektumkarzinom < 6 cm ab anocutan eine laparoskopisch assistierte TaTME durchgeführt. Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden erste Ergebnisse zur Operationstechnik, zur Qualität der TME und zu den funktionellen Ergebnissen analysiert.

Ergebnisse: Das mediane Alter der Patienten (männlich:weiblich = 26:4) lag bei 62 Jahren (42 – 71 Jahre). Der mediane BMI betrug 26 kg/m2 (20-38). Bei 23 Operationen wurde das Präparat transanal geborgen. Die Konversion zum offenen Vorgehen war in keinem Fall notwendig. Die TME Qualität wurde an 25 (83%) Präparaten mit „gut“ (MERCURY I) und an fünf mit „moderat“ bewertet. Nach neoadjuvanter Radiochemotherapie wurde in 4 Fällen eine pathohistologische Vollremission identifiziert. Der distale Sicherheitsabstand lag bei 15 mm im Median (1-45 mm). In 3 Fällen reichte der Tumor bis auf weniger als 1 mm an den zirkumferentiellen Präparatrand heran. Bei 20 (66%) der Operationen wurde ein Reservoir (Colon-J-Pouch oder lateroterminale Anastomose) angelegt. Drei Patienten erhielten keine Anastomose. Eine Ascendorekostomie wurde 3 Wochen postoperativ bei Ischämie des Neorektum aufgehoben. Es gab keine 30-Tage Letalität. Die Nachuntersuchungen der ersten 10 Patienten ergaben einen im Vergleich zum prätherapeutischen Wert erhöhten Wexner-Score 6 Monate nach Stomarückverlegung (Median 1; Streubreite 0-7 vs. Median 7; Streubreite 0-15). Vier Patienten hatten kein tiefes anteriores Resektionssyndrom (LARS) und 5 Patienten hatten ein „minor“ LARS. Der mediane LARS-Score lag 3 Monate nach Stomarückverlegung im Median bei 28 (9-38) und 6 Monate nach Stomarückverlegung bei 26 (9-32), (p>0,05).

Schlussfolgerung: In der anspruchsvollen Situation kann der laparoskopische assistierte minimal-invasive transanale Zugangsweg die Konversionsrate weiter senken und den Sphinktererhalt sowie eine gute TME Qualität sichern. Studien mit längerer Nachbeobachtungszeit zur Erfassung der onkologischen und funktionellen Ergebnisse sind notwendig.