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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Ergebnisse der transanalen, endoskopischen Operationstechnik bei 217 Patienten

Meeting Abstract

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  • Mirjam Hitzler - Katholisches Krankenhaus Mainz, Allgemein-,Visceral- und Gefäßchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Achim Heintz - Katholisches Krankenhaus Mainz, Allgemein-,Visceral- und Gefäßchirurgie, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch187

doi: 10.3205/16dgch187, urn:nbn:de:0183-16dgch1870

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Hitzler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur lokalen Abtragung von breitbasigen Rektumpolypen und frühen Rektumkarzinomen steht die transanale, endoskopische Mikrochirurgie (TEM) zur Verfügung. Die TEM wurde von Bueß entwickelt und wird seit 1983 klinisch angewandt. Indiziert ist die TEM heute bei Adenomen und „low risk“ T1-Karzinomen (SM1 und ggf. SM2). Nachfolgend werden die Ergebnisse der TEM bei 217 Patienten dargestellt und diskutiert, die im Zeitraum 2003 bis 2014 operiert wurden.

Material und Methoden: Im Zeitraum vom 01.04.2003 bis 31.12.2014 wurden 217 TEM-Operationen durchgeführt. Die präoperative Diagnostik umfasste die rektal-digitale Untersuchung und eine Rektoskopie zur Beurteilung der lokalen Tumorausdehnung ggf. in Kombination mit einer Endosonographie. Zusätzlich erfolgte präoperativ eine histologische Probeentnahme, im Rahmen einer Koloskopie bzw. Rektoskopie. In der retrospektiven Untersuchung wurden folgende Punkte ausgewertet: Die Operationszeit, die En-bloc Resektionsrate, die R0-Resektionsrate, die Art der lokalen Abtragung (Vollwand-, Teilwand- oder Mukosektomie), die postoperativen Komplikationsraten sowie die postoperative Verweildauer, die Rezidivquote und die Nachbeobachtungszeit.

Ergebnisse: Die histologische Aufarbeitung der exzidierten Tumoren zeigte: GIST (n =1), NET (n = 4), pT2-Karzinom (n = 9), pT1-Karzinom (n = 33), pTis (n = 21), Narbe (n = 14) und ein Adenom in 135 Fällen. Bei 67 Patienten erfolgte eine Mucosektomie, bei 44 Patienten eine Teilwand-resektion und in 106 Fällen eine Vollwand-resektion. Die En-bloc-Resektionsrate lag bei 85,6 % (n = 188 von 217) und eine R0-Resektion konnte bei den Karzinomen in n = 52 der Fälle (n = 63) erzielt werden. Die durchschnittliche Interventionsdauer betrug 33,5 min (5 - 121 min) bei einer durchschnittlichen Präparategröße von 4 cm (1,2–13 cm). Die durchschnittliche postoperative Verweildauer betrug 4,5 Tage (1–26 Tage). Die postoperative Komplikationsrate lag bei 4,9% %. Kein Patient verstarb.

Schlussfolgerung: Die TEM stellt ein sehr risikoarmes Verfahren dar. Es lassen sich hohe En-Bloc-Resektionsquoten sowie R0-Raten erzielen. Bei strenger Indikationsstellung (low risk-T1-Karzinom- SM1) sind die Ergebnisse hinsichtlich der Rezidivquote günstig. Der Vorteil gegenüber den internistischen lokalen Verfahren (Mukosa- bzw. Submukosa-Dissektion) liegt in der technischen Möglichkeit der Vollwandresektion.