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Magenkarzinom nach Sleeve-Gastrektomie wegen Adipositas. Fallbericht und Literaturübersicht
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Veröffentlicht: | 21. April 2016 |
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Text
Einleitung: Adipositaschirurgische Operationen werden in steigender Frequenz durchgeführt. Nach diesen können Komplikationen und unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Malignome nach bariatrischen Eingriffen sind selten.
Material und Methoden: Anhand des Fallberichts einer Patientin mit Magenkarzinom nach Sleeve-Gastrektomie wird eine Literaturübersicht zur Inzidenz und Genese des Magenkarzinoms nach adipositaschirurgischen Eingriffen präsentiert.
Ergebnisse: Wir berichten über eine 47-jährige Patientin, bei der 10/2008 die laparoskopische Implantation eines Magenschrittmachers und nach unzureichender Gewichtsabnahme 06/2010 eine laparoskopische Sleeve-Gastrektomie erfolgte. Im Rahmen der endoskopischen Abklärung von rezidivierenden Oberbauchschmerzen wurde 12/2014 ein Magenantrumkarzinom nachgewiesen, sodass 01/2015 die Restgastrektomie mit D2-Lymphadenektomie, Omentektomie und Rekonstruktion nach Roux-Y erfolgte (muzinöses Adenokarzinom: pT1b (sm3), pN0 (0/18), L0, V0, G3, R0).
Schlussfolgerung: Die Genese von Malignomen nach bariatrischen Eingriffen ist aktuell ungeklärt. Standardisierte Managementkonzepte nach adipositaschirurgischen Eingriffen werden im Hinblick auf Mangelerkrankungen durchgeführt. Die aktuellen Empfehlungen sehen weder prä- noch postoperativ eine routinemäßige Ösophagogastroduodenoskopie vor. Insbesondere bei unspezifischen postoperativen Symptomen sollten endoskopische Untersuchungen durchgeführt werden, um ein Malignom im Restmagen detektieren zu können. Unter diesem Aspekt sollte die Sleeve-Gastrektomie bevorzugt werden, da sie im Vergleich zum Roux-Y-Magenbypass eine standardisierte endoskopische Untersuchung ermöglicht.