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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Langzeitergebnisse der operativen Behandlung des Magenkarzinoms

Meeting Abstract

  • Dimitrios Raptis - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • Susanne Merkel - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • Werner Hohenberger - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • Roland Croner - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • Claus-Wilhelm Schildberg - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch076

doi: 10.3205/16dgch076, urn:nbn:de:0183-16dgch0764

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Raptis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Jahr 2011 hatten wir in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Institutes 16.026 Magenkarzinom-Neuerkrankungen, davon waren 59,7% Männer und 40,3% Frauen. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate beträgt 33%. Die Neuerkrankungs- sowie Sterberaten sinken kontinuierlich. In den USA (SEER Database) hat das Magenkarzinom einen Anteil von 1,5% an allen neu auftretenden malignen Erkrankungen, die angegebene 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 29,3%. In dieser Analyse untersuchten wir die Ergebnisse der operativen Therapie des Magenkarzinoms in den letzten 20 Jahren (1995-2015).

Material und Methoden: Seit 1995 bis heute wurden insgesamt 876 Patienten (562 Männer, 314 Frauen) mit einem Magenkarzinom operiert. 179 hatten ein Karzinom des gastroösophagealen Übergangs (AEG II oder III) und 697 ein „echtes“ Magenkarzinom. Alle Patienten erhielten eine aborale Magenresektion, Gastrektomie oder transhiatale Gastrektomie. Die Rekonstruktion erfolgte bei der Resektion nach BI und bei der Gastrektomie nach Roux Y. Alle Operationen wurden mit einer DII-DIII- Lymphknotendissektion kombiniert.

Ergebnisse: Die Klassifikation erfolgte nach TNM-System (UICC 2009). 133 Patienten waren initial Stadium IV, wobei 48 Patienten im weiteren Verlauf Fernmetastasen entwickelten. 17,8% der Patienten wurden neoadjuvant vorbehandelt. Es wurden 325 aborale Resektionen, 23 orale Resektionen mit distaler Ösophagusresektion, 323 Gastrektomien, 41 Gastrektomien mit distaler Ösophagusresektion, 4 Nachresektionen nach aboraler Resektion und 27 Restgastrektomien durchgeführt. Die postoperative Morbidität lag bei 29,8% (allgemeine und operative Komplikationen). 32 Patienten (3,6%) wurden mit Anastomoseninsuffizienz diagnostiziert. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt 49,2% (SE 1,9%) für die Magenkarzinome und 38,6% (SE 3,8%) für die AEG II/III Karzinome des gastoösophagealen Übergang.

Schlussfolgerung: Die Inzidenz des Magenkarzinoms sinkt weltweit. Es ist aber immer noch eine häufige Erkrankung, die einer adäquaten individualisierten Therapie zugeführt werden sollte. Mit der durchgeführten DII-DIII-Dissektion konnten wir beim Magenkarzinom bessere Ergebnisse erreichen, als das durchschnittliche Überleben in den USA. Das Überleben von Karzinomen des gastroösophagealen Übergangs ist deutlich geringer. Eventuell kann die Überlebensrate durch Ausweitung der neoadjuvanten Therapie noch gesteigert werden.