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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Höhe und Tag des postoperativen CRP-Peaks sind Prädiktoren der Anastomoseninsuffizienz nach Ösophagusresektion

Meeting Abstract

  • Helge Bruns - Universität Oldenburg, Uniklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
  • Katrin Blotenberg - Universität Oldenburg, Uniklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
  • Hans-Rudolf Raab - Universität Oldenburg, Uniklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
  • Dalibor Antolovic - Universität Oldenburg, Uniklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch072

doi: 10.3205/16dgch072, urn:nbn:de:0183-16dgch0722

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Bruns et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Anastomoseninsuffizienzen nach Ösophagusresektion mit Magenhochzug sind eine gravierende Komplikation und gehen mit erhöhter postoperativer Morbidität und Mortalität einher. Eine frühzeitige Detektion von Insuffizienzen ist Bedingung für eine zügige Therapieeinleitung und kann so den weiteren klinischen Verlauf günstig beeinflussen. Ziel dieser multivariaten Analyse war die Identifikation von Risikofaktoren und Prädiktoren der Anastomoseninsuffizienz nach Ösophagusresektion, um so Patienten mit einem erhöhten Risiko zu identifizieren und einer zügigen Diagnostik und entsprechender Therapie zuführen zu können.

Material und Methoden: Von allen in unserer Klinik im Zeitraum 04/2010 bis 01/2015 durchgeführten Ösophagusresektionen mit primärer Kontinuitätswiederherstellung durch Bildung eines Magenschlauches und Ösophagogastrostomie wurden verschiedene präoperative (Alter, Geschlecht, Körpergröße, Gewicht, Serumkreatinin, Serumbilirubin, INR, ASA-Klassifikation, Diabetes mellitus, kardiale Erkrankungen, COPD, Raucherstatus), intraoperative (OP-Dauer, Transfusion von Blutprodukten, Art und Menge der intraoperativ- und postoperativ infundierten Flüssigkeitsmenge) und postoperative Variablen (postoperativer CRP-Verlauf, Auftreten von Insuffizienzen und Therapie der Insuffizienz) erfasst. In einer uni- und multivariaten Analyse wurden Zusammenhänge mit dem Auftreten einer Anastomoseninsuffizienz ermittelt.

Ergebnisse: Von insgesamt 74 Patienten lagen vollständige Datensätze vor. Die Patienten waren im Mittel 53 Jahre alt, 82% waren männlich. Hinsichtlich der erfassten prä- und intraoperativen Daten konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede gefunden werden. Es zeigte sich jedoch ein signifikanter Zusammenhang zwischen Höhe und Tag des CRP-Peaks und dem Auftreten einer Anastomoseninsuffizienz. Bei einem Anstieg des postoperativen CRPs auf über 33 mg/dl oder einem CRP-Peak an Tag 3 oder später stieg die Rate an Anastomoseninsuffizienzen von 11,5% auf 28,6%. Kamen beide Faktoren zusammen ergab sich eine Insuffizienzrate von 62,5%.

Schlussfolgerung: In dieser multivariaten Analyse konnten Höhe und Tag des postoperativen CRP-Peaks als prädiktive Faktoren der Anastomoseninsuffizienz nach Ösophagusresektion mit Magenhochzug ermittelt werden. Die identifizierten Prädiktoren können genutzt werden, um Patienten mit einem erhöhten Risiko frühzeitig einer geeigneten Diagnostik zuzuführen und so den Verlauf günstig zu beeinflussen.