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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Perioperative Morbidität und Mortalität nach suprapubisch-transumbilikaler Cholezystektomie

Meeting Abstract

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  • Mohammad Matar - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax- & Endokrine Chirurgie, Minden, Deutschland
  • Julian Hipp - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax- & Endokrine Chirurgie, Minden, Deutschland
  • Saleem Ibrahim Elhabasch - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax- & Endokrine Chirurgie, Minden, Deutschland
  • Berthold Gerdes - Johannes-Wesling Klinikum Minden, Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax- & Endokrine Chirurgie, Minden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch062

doi: 10.3205/16dgch062, urn:nbn:de:0183-16dgch0628

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Matar et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische Cholezystektomie (CHE) ist heute einer der häufigsten Eingriffe in der Chirurgie. Neben der klassischen 4 Trokar CHE mit Platzierung der Trokare im Oberbauch wurde in den vergangenen Jahren über verschiedene moderne Alternativen berichtet, u.a. über die suprapubisch-transumbilikale CHE (MI-CHE). Gegenstand dieser Untersuchung war es, die Morbidität und Mortalität dieses Verfahrens zu evaluieren.

Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Beobachtungsstudie aller MI-CHEs im Klinikum Minden vom 1.1.2009 bis 31.12.2014 durchgeführt. Anhand der stationären Krankenunterlagen wurden das Vorliegen einer akuten Cholezystitis, die Operationsdauer, die postoperative Verweildauer sowie die perioperative Mortalität und Morbidität bestimmt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 229 MI-CHEs im Untersuchungszeitraum von 3 Operateuren durchgeführt oder assistiert (Operateur 1 n=199, Operateur 2 n=18, Operateur 3 n=12). 38 der 229 Patienten hatten sowohl klinisch als auch histologisch eine akute Cholezystitis, 191 unterschiedlich ausgeprägte histologische Befunde einer chronischen Cholezystitis oder lediglich ein symptomatisches Gallensteinleiden ohne histologische Zeichen einer Entzündung. Die Eingriffsdauer betrug 0:59 h (0:31 - 2:05), der postoperative stationäre Aufenthalt 2 Tage (1 - 15). Insgesamt traten 4 Minor- und 2 Majorkomplikationen auf, bei keinem dieser Patienten lag eine akute Cholezystitis vor. Als Minorkomplikation trat bei 4 Patienten eine Wundinfektion der Trokarzugänge auf, 2 mal am Nabel, 1 mal suprapubisch und 1 mal im Bereich eines rechts lateralen Hilfstrokars. Bei den Majorkomplikationen wurde 1 mal eine Zugangsverletzung des Darmes bei der intraumbilikalen Minilaparotomie verursacht, die offen übernäht wurde. Bei dem zweiten Patienten wurde eine cholezystoduodenale Fistel im Rahmen einer chronischen Cholezystitis intraoperativ nicht diagnostiziert und erforderte eine Laparotomie mit Übernähung der duodenalen Fistel am zweiten postoperativen Tag. Die Dauer des stationären Aufenthaltes betrug bei den komplikativen Fällen 12 Tage (3-15). Kein Patient verstarb. Damit lag die Rate an Majorkomplikationen bei 0,9%.

Schlussfolgerung: Die MI-CHE scheint ein sicheres Operationsverfahren zu sein. Es fand sich bei 229 Operationen keine Letalität, die Morbidität war gegenüber den in der Literatur berichteten Daten sowohl hinsichtlich der Major- als auch der Minorkomplikationen nicht erhöht. Dies gilt auch für die Eingriffsdauer und die Dauer des stationären Aufenthaltes. Die akute Cholezystitis stellte in dieser Studie keinen Risikofaktor für das Auftreten von Komplikationen dar. Eine Limitation der Studie ist ihr retrospektives Design.