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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die perforierte Stumpfappendizitis – eine seltene Komplikation

Meeting Abstract

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  • Oliver Muensterer - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Gerard Weinberg - Albert Einstein College of Medizine, Division of Pediatric Surgery, New York, NY 10467, USA

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch167

doi: 10.3205/15dgch167, urn:nbn:de:0183-15dgch1676

Veröffentlicht: 24. April 2015

© 2015 Muensterer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Stumpfappendizitis ist eine sehr seltene Komplikation nach einer inadequaten Appendektomie. Wir berichten von einem 12 Jahre alten Mädchen, die sich 18 Monate nach auswertiger laparoskopischer Appendektomie mit diffuser Peritonitis vorstellte. Ein Computertomogramm des Abdomens zeigte das typische Bild einer Appendizitis mit freier Flüssigkeit. Es erfolgte die Exploration des Abdomens in single-incision endochirurgischer Technik, bei der sich eine diffus eitrge Peritonitis mit massiven Verwachsungen im rechten Unterbauch zeigte. Der noch verbliebene, perforioerte Appendixstumpf wurde vorsichtig präpariert und am Zökum abgesetzt. Wir führten daraufhin eine Literaturrecherche zu dem Thema durch.

Material und Methoden: In Pubmed/Medline wurde nach dem Begriff „stump appendicitis“ recherchiert. Die resultierenden Abstracts wurden nach Relevanz durchsucht und ausgewertet.

Ergebnisse: Die Recherche unter dem Stichwort ergab 217 publizierte Abstracts, wovon allerdings nur 93 tatsächlich eine Stumpfappendizitis beschrieben. Die meisten davon waren Einzellfallbeschreibungen oder Serien von bis zu 3 Patienten. Fehl- und Spätdiagnosen sind nach den Berichten häufig, da aufgrund der anamnestischen Vorgeschichte eine Appendizitis als Grund für die Symptomatik oftmals zunächst ausgeschlossen wird. Schichtbildverfahren wie die Computertomographie oder die Kernspintomographie können bei der Diagnosefindung hilfreich sein. Bislang wurde eine Stumpfappendizitis nur selten laparoskopisch behandelt. Unsere Patientin ist der erste Fall, in der die Operation in single-incision Laparoskopie durcheführt wurde.

Schlussfolgerung: Die Stumpfappendizitis ist schwer zu diagnostizieren und wird oft zu spät erkannt. In unklaren Fällen sollte ein Schichtbildverfahren durchgeführt werden. Wenn die Diagnose steht ist eine minimalinvasive Behandlung möglich.