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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Perioperative Komplikationen nach anatomischen Leber-Resektionen bei hepatozellulärem Karzinom beeinflussen das progressionsfreie Langzeit-Überleben

Meeting Abstract

  • Moritz Drefs - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Katharina Frenes - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Markus Schoenberg - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Tobias Schiergens - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Michael Thomas - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Dorothea Herter - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Andrej Khandoga - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Markus Guba - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Wolfgang E. Thasler - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Martin Angele - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Jens Werner - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Markus Rentsch - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch090

doi: 10.3205/15dgch090, urn:nbn:de:0183-15dgch0906

Veröffentlicht: 24. April 2015

© 2015 Drefs et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Behandlung des hepatozelluläre Karzinom in Child A Zirrhose gilt die Resektion als Standardvorgehen. Aufgrund des Risikos durch die Lebererkrankung, aber auch durch die Co-Morbidität steigt bei grenzwertiger Resektabilität das Risiko für Komplikationen, aber auch für R1 Resektionen.

Ziel der vorliegenden Arbeit war daher zu überprüfen, inwieweit und über welche Faktoren postoperative Komplikationen nach HCC Resektion das progressionsfreie und generelle Überleben beeinflussen.

Material und Methoden: Alle Patienten, die zwischen 3-2003 und 12-20012 bei HCC operiert wurden (132M, 57F), gingen in die Analyse ein. Zwei Patientengruppen mit (K+, n=92) und ohne (K-, n=97) perioperativen Komplikationen (Gesamtkomplikationen, Clavien-Dindo °2-4: Leberfunktionsstörung, Biliom, Galleleckage, Darmobstruktion, Abszess, Blutung, Infektionen, Harnwegsinfekt, Pleuraerguss) wurden hinsichtlich ihres Langzeitüberlebens vergleichen. Neben allgemeinen Patientendaten wurden das patientenspezifische Risikoprofil, Komplikationsspektrum, Tumorstadium, Operationsdetails (Dauer, Ausdehnung, Blutverlust) und das postoperative Überleben in 100 Variablen erfasst. Die statistischen Zusammenhänge wurden anhand Chi-Quadrat, T-Test und Kaplan-Meier Analyse ermittelt, und mit Cox-Regression multivariat überprüft.

Ergebnisse: Durch perioperative Komplikationen wird sowohl das progressionsfreie als auch das Gesamtüberleben negativ beeinflusst. 3 und 5 Jahre nach Operation waren 63,8 bzw. 42,5% (K+) und 68,3 bzw. 49,5% (K-) am Leben, das Rezidiv-freie Überleben lag zu en vergleichbaren Zeitpunkten bei 63,5 und 38,4% (K+) bzw. bei 69,2 bzw. 52,0% (K-). Die R0 Resektionsrate lag bei 78,7 (K+) vs. 84,9% (K-), der Anteil an R1-Resektionen war in der K(+), der an R2- und nicht realisierten Resektionen in der K(-) Gruppe höher (9%). Revisionspflichtige Komplikationen (n=27) beeinflussten auf das Gesamtüberleben, jedoch nicht die Rezidiventstehung. Erwartungsgemäss waren ein größeres Resektionsvolumen (Hemihepatektomie rechts) und Komplexe (zentrale) Resektionen, längere OP Dauer (187 vs. 159 min, p=0,012) und höherer Blutverlust (1484 vs. 661ml, p=0,006), vermehrt mit Komplikationen behaftet. In der Cox-Regression erwiesen sich Komplikationen (p=0,016) und das Resektatvolumen (p=0,031) als relevante Einflussgrößen für das Rezidiv-freie Überleben.

Schlussfolgerung: Komplikationen nach Leberresektion bei HCC stellen neben der Größe des Resektatvolumens einen relevanten Risikofaktor für die Entwicklung eines HCC-Rezidivs dar. Dieser ist von R-Status und Resektionstyp und Eingriffskomplexität nur bedingt abhängig.