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Die beidseitige Rekurrensparese nach Operationen an der benignen Struma
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Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
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Einleitung: Bilaterale Rekurrensparesen (BLRP) sind selten. Erfahrungsberichte größerer Kollektive fehlen und damit die evidenzbasierte Strategie für ein Vorgehen nach einer BLRP. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, am Kollektiv von 28 Patienten mit einer BLRP die Risiken, Fehlentscheidungen und eventuellen Behandlungsdefizite zu analysieren
Material und Methoden: Es wurden 28 Patienten katalogisiert und ausgewertet, bei denen nach Operationen einer benignen Struma eine vollständige BLRP direkt postoperativ auftrat. Das Kollektiv setzt sich aus den Daten von 5 Kliniken und 9 Gerichtsverfahren zusammen.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 58 Jahre, 19 der Patienten waren Frauen. Zu den Risikofaktoren gehörten: Rezidiveingriffe (8), Nachblutungen (4), Struma III° (7).
Alle Eingriffe wurden in „high volume“ Kliniken durchgeführt. Bei den Operateuren handelte es sich in jedem Fall um Kollegen mit langjähriger Berufserfahrung und mindestens 30 Strumaresektionen pro Jahr. Aus historischen Gründen wurde nur bei 8 Patienten ein Neuromonitoring vorgenommen.
Als direkte Komplikationen tragen zwei cerebrale Ischämien auf und bei 6 Patienten diverse Folgeoperationen (3-24). Trat die BLRP in Kombination mit einer Hypokalzämie auf? Bei 13 Patienten kam es zur spontanen Rückbildung der BLRP.
Schlussfolgerung: Bei definitiver BLRP ist eine umgehende Tracheotomie und intensivmedizinische Überwachung erforderlich. Auf diese folgt eine logopädische Behandlung. Eine Lateralfixation sollte zum späteren Zeitpunkt (3 Monate) vorgenommen werden.