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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

EVAR – Langzeitergebnisse bei betagten und hochbetagten Patienten

Meeting Abstract

  • Stephan Herwig Koter - Medizinische Universität Graz, LKH-Univ. Klinikum Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, klin. Abteilung für Gefäßchirurgie, Graz
  • Peter Konstantiniuk - Medizinische Universität Graz, LKH-Univ. Klinikum Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, klin. Abteilung für Gefäßchirurgie, Graz
  • Johanna Fruhmann - Medizinische Universität Graz, LKH-Univ. Klinikum Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, klin. Abteilung für Gefäßchirurgie, Graz
  • Rupert Horst Portugaller - Medizinische Universität Graz, LKH-Univ. Klinikum Graz, Universitätsklinik für Radiologie, klin. Abteilung für vaskuläre und interventionelle Radiologie, Graz
  • Tina Ulrike Cohnert - Medizinische Universität Graz, LKH-Univ. Klinikum Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, klin. Abteilung für Gefäßchirurgie, Graz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch418

doi: 10.3205/14dgch418, urn:nbn:de:0183-14dgch4182

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Koter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Endovaskuläre Aneurysmaausschaltung (EVAR) bei abdominellen Aortenaneurysmen (AAA) ist die Standardtherapie bei PatientInnen mit hohem Operationsrisiko. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Behandlungsergebnisse für die EVAR bei betagten und hochbetagten PatientInnen

Material und Methoden: Prospektiv gesammelte Daten aller konsekutiven PatientInnen (Pat), bei denen wegen eines infrarenalen AAA in einem gefäßchirurgischen Zentrum zwischen Dezember 1999 and August 2013 eine Therapie durch EVAR erfolgte, wurden retrospektiv analysiert. PatientInnen, die zum Operationszeitpunkt jünger als 80 Jahre waren, wurden von der Untersuchung ausgeschlossen.

Ergebnisse: 56 PatientInnen (51 Männer, 5 Frauen) im Alter von 80,1 bis 90,3 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. In der Gruppe der betagten PatientInnen zwischen 80 und 84 Jahren wurden 39 PatientInnen operiert, in der Gruppe der Hochbetagten, 85 Jahre oder älter zum Zeitpunkt der EVAR, wurden 17 PatientInnen behandelt. Die Operationstauglichkeit wurde im Rahmen eines vorgeschalteten zweitägigen stationären Aufenthaltes ermittelt. Die EVAR erfolgte in Allgemeinnarkose mittels Standard- Implantaten.Postoperativ wurde jede PatientIn für mindestens eine Nacht intensivmedizinisch überwacht. Perioperativ verstarb im Jahr 2000 ein 84-jähriger Patient nach Sofort-Konversion am 2. postoperativen Tag im therapierefraktären Herzversagen (Mortalität 1/66=1,5%). 20 PatientInnen verstarben während der Nachbeobachtungszeit. Das mittlere Follow-up betrug bei den 80–84-Jährigen 3,05+2,8 Jahre (0,05–9,6 Jahre), bei den über 85-Jährigen 1,7+2,2 Jahre (0,1–9,6 Jahre). Der maximale transversale Aneurysmadurchmesser betrug in der „jüngeren“ Gruppe im Mittelwert 60,69 mm (min. 30 mm, max. 95 mm) und in der „älteren“ Gruppe 62,59 mm (min. 45 mm, max. 89 mm). Die mittlere postoperative Überlebenszeit betrug für die 80–84-Jährigen 5,96 Jahre (4,46–7,46 Jahre) und für die über 85-Jährigen 4,73 Jahre (1,88–7,58 Jahre), was anders ausgedrückt bedeutet, dass 61,5% bzw. 70,6% der behandelten PatientInnen in den jeweiligen Gruppen noch am Leben sind.

Schlussfolgerung: EVAR unter Berücksichtigung der IFU-Kriterien ist eine gute Therapieoption für PatientInnen in hohem Lebensalter. Niedrige OP-Mortalität und gute Langzeitergebnisse sprechen für einen häufigeren Einsatz von EVAR bei betagten und hochbetagten PatientInnen.