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Endovaskuläre Behandlung von Bauchaortenaneurysmen mit angulierter Gefäßanatomie – 1-Jahres-Resultate mit dem Aorfix™-Stentgraft
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Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
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Einleitung: Die endovaskuläre Behandlung (EVAR) des abdominellen Aortenaneurysmas (AAA) ist in den vergangenen Jahren zur Standardtherapie herangereift. Dennoch scheint ein nicht unwesentlicher Teil der AAA auch heute noch für Stentgrafts wenig geeignet zu sein. Problematisch verhalten sich diese z.B. bei ausgeprägter Gefäßangulation v.a. im Bereich des proximalen Aneurysmahalses. Das spezielle Stentdesign der AorfixTM-Prothese soll gerade solche komplizierten Anatomien angehen und damit die Möglichkeiten des EVAR erweitern.
Material und Methoden: Bis 08/13 wurden 28 infrarenale AAA mit proximaler Halsangulation (n=23, 68°±14) oder ausgeprägter iliakaler Elongation (n=5) mit dem AorfixTM-Stentgraft endovaskulär ausgeschaltet. Zur Sicherung des Operationsergebnisses erfolgte im ersten Jahr nach EVAR innerhalb von 6 Wochen und nach 12 Monaten ein Angio-CT sowie in einigen Fällen ergänzend ein Kontrastmittel-verstärkter Ultraschall. Erfasst wurden die intra- und postoperativen Komplikationen, die Endoleak-Rate sowie die Veränderung des Aneurysmadurchmessers.
Ergebnisse: Alle 28 EVAR konnten erfolgreich mit der Aorfix-Prothese durchgeführt werden (keine Konversion, kein intraoperativer Todesfall). Die 30-Tages-Letalität lag bei 0%, es kam zu einer Stent-bezogenen Komplikation. In der ersten Kontroll-Untersuchung ergab sich kein Typ I oder III Endoleak. Es fand sich bei 17,9% der Patienten ein Typ II Endoleak. Ein Jahr postoperativ lag die Typ II Endoleak-Rate bei 14%. Wiederum fand sich keine Typ I Leckage. Es kam zu keinen weiteren Prothesen-bezogenen Komplikationen. Bei 60% der Patienten war der Durchmesser des Aneurysmasacks regredient, in keinem Fall progredient. Die Nierenfunktion hatte sich im Vergleich zum präoperativen Status nicht verändert.
Schlussfolgerung: EVAR mit dem AorfixTM-Stentgraft bietet eine sichere Methode zur Behandlung von AAA mit angulierten/elongierten Gefäßanatomien. Das Spektrum endovaskulär und damit weniger invasiv zu behandelnder AAA lässt sich hiermit ohne Überschreitung der „instruction for use“ der Stentprothese erweitern. Zur Bestimmung der Langzeitergebnisse bleiben die Patienten im Follow-up.